1 Million Wegwerfbecher weniger

Im Kampf gegen Wegwerfbecher kann Hamburg eine erste positive Bilanz ziehen: Pro Jahr werden geschätzt mindestens eine Million Becher weniger verbraucht als vor drei Jahren. Das Pfandsystem von Recup ist an 229 Standorten vertreten, wo die Pfandbecher gekauft und zurückgegeben werden können. Diverse Kantinen von Behörden und städtischen Unternehmen bieten in ihren Bistros nur noch Mehrwegbecher an.

 

Und an 260 Standorten gibt es im Rahmen der städtischen „Kehr.Wieder“-Aktion Rabatt auf Kaffee im mitgebrachten Mehrwegbecher.

Jens Kerstan, Umweltsenator, erklärt dazu: „Wegwerfbecher sind zu einem Symbol geworden für den sorglosen Umgang mit der Umwelt und mit unseren Ressourcen. Wir haben im Bistro unserer Behörde schon vor drei Jahren die Pappbecher verbannt und setzen auf Mehrwegbecher. Diverse Behörden und Unternehmen sind dem Beispiel gefolgt. Mit der Kehrwieder-Rabattaktion haben wir einen zusätzlichen Anreiz für den Mehrwegbecher gesetzt und dem Recup-Pfandbechersystem an den Start geholfen. Insgesamt werden in Hamburg geschätzt mindestens 1 Mio Becher pro Jahr weniger verbraucht als vor drei Jahren. Das ist eine gute Bilanz! Die Becher machen aber nur einen kleinen Teil unseres Mülls aus, deshalb müssen wir jetzt auch andere Felder in den Blick nehmen wie etwa überflüssige Verpackungen in Supermärkten oder in der Gastronomie.“

Bei Kantinen in Behörden und städtischen Unternehmen ist das Einsparpotenzial inzwischen auf hochgerechnet 760.000 Einwegbecher pro Jahr angestiegen. Auch die Health Kitchen Bistros des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) nehmen seit Ende 2018 am Recup-Pfandsystem teil und bieten zusätzlich Mehrwegbecher zum Kauf an. Gäste, die einen Recup- oder Mehrwegbecher nutzen, erhalten einen Preisnachlass von 10 Cent auf den Kaffee.

Der einfachste Weg zur Müllvermeidung – der eigene mitgebrachte Becher – bleibt weiter im Trend. Die im November 2017 durch die Umweltbehörde ins Leben gerufene Kehr.Wieder-Aktion wird inzwischen an 260 Standorten umgesetzt. Kundinnen und Kunden bekommen einen Rabatt zwischen 10 und 30 Cent auf Kaffee im mitgebrachten Mehrwegbecher. Grob gerechnet werden durch diese Aktion bereits rund 120.000 Einwegbecher pro Jahr vermieden. Eine Evaluation der aktuellen Zahlen ist in Arbeit.

Wegwerfbecher haben einen erheblichen Anteil an der Vermüllung im öffentlichen Raum, das so genannte Littering. Eine Papierkorbanalyse der Stadtreinigung hatte 2016 ergeben, dass To-Go-Verpackungen mit 36 Prozent den größten Anteil an der Abfallmasse in öffentlichen Papierkörben ausmachen, Einwegbecher allein hatten einen Anteil von rund 13 Prozent der Gesamtmasse. Durch die sinkende Menge an Wegwerfbechern fällt auch weniger Müll im öffentlichen Raum an.

Seit April 2018 arbeitet das Münchener Start-Up RECUP mit Unterstützung der Umweltbehörde erfolgreich an der Umsetzung des Pfandsystems in Hamburg. Die Zahl der teilnehmenden Bäckereien, Filialen

und Cafés hat sich auf 229 Standorte erweitert und wächst stetig weiter. Nach Angaben von ReCup sind in Hamburg derzeit rund 60.000 Becher im Umlauf. Das Pfand-Prinzip ist einfach: Kaffeegenießer kaufen ihren To-go-Kaffee im Pfandbecher, hinterlegen 1 Euro Pfand für den Becher und erhalten gegenüber dem Kaffee im Einwegbecher zusätzlich einen Preisvorteil. Leere Becher können hamburg- und deutschlandweit bei allen Recup-Partnern wieder abgegeben werden. Die Becher werden vor Ort gereinigt und anschließend direkt wieder im System eingesetzt. Die Becher sind recycelbar und können bis zu 1000mal wieder befüllt werden.

Weitere Infos: www.hamburg.de/kehrwieder und https://recup.de/

Pressemitteilung der Behörde für Umwelt und Energie

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