BUND warnt vor Bauwut zu Lasten von Natur & Lebensqualität

Nach den jüngsten Ankündigung von Bürgermeister Immenhorst Knick wegOlaf Scholz, in den nächsten Jahren sogar bis zu 100.000 neue Wohnungen bauen zu wollen, warnt der BUND Hamburg vor einer Bauwut zu Lasten von Freiräumen und Lebensqualität. Ein Neubauvolumen in dieser Dimension würde eindeutig die bereits jetzt zu hohe Flächenversiegelung vorantreiben und zugleich den Nutzungsdruck auf die letzten Freiräume der Stadt verstärken. Damit würden gleichzeitig die Artenvielfalt in Hamburg noch stärker bedroht und die Naherholungsmöglichkeiten vieler Hamburger weiter eingeschränkt.
Aus Sicht des BUND Hamburg bedarf es dringend einer grundlegenden Aktualisierung der Planungsinstrumente. Der Flächennutzungsplan und das Landschaftsprogramm stammen aus dem Jahr 1997 und sind völlig veraltet. Im Sinne einer koordinierten und verträglichen Entwicklung Hamburgs müssen diese Regelwerke jetzt überarbeitet werden und als verbindliche Vorgabe für die Bezirke von der Hamburger Bürgerschaft beschlossen werden. Die neuen Pläne müssen als Steuerungsinstrument die grassierende Flächenversiegelung unterbinden, Verdichtungs- und Konversionspotenziale fachlich klären und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen bebauten und unbebauten Flächen in Hamburg festschreiben. Zudem muss geklärt werden, ob es überhaupt einen landesweiten Bedarf an 100.000 neuen Wohnungen gibt.

„Hamburg hat sich schon viel zu lange vor einer Neuaufstellung der landesweiten Planungsinstrumente gedrückt und zudem die vorhandenen Pläne missachtet. Sollte es keine Aktualisierung geben und auch noch die bisherige Praxis beibehalten werden, verspielen wir auf Sicht Hamburgs Markenzeichen: Die grüne Metropole am Wasser“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Gleichzeitig mahnt der BUND Hamburg stärkere Anstrengungen beim Klimaschutz an. Der Neubau von bis zu 100.000 Wohnungen, bei dem lediglich der bundesweit vorgegebene energetische Standard eingehalten wird, sei eine vertane Chance für den Klimaschutz. Passivhäuser und Energieplushäuser rechnen sich über die Nutzungsdauer sowohl für Eigentümer als auch für Mieter und unterstützen die Anstrengungen für mehr Klimaschutz. „Hier muss Hamburg vorangehen und in jedem Bebauungsplänen ambitionierte Regelungen verbindlich vorgeben“, fordert Manfred Braasch.
Pressemitteilung BUND HH

Foto: Am Immenhorstweg in Bergstedt wurde 2007/08 ein hydrologisch und ökologisch wertvolles Grüngebiet der Bauwut des CDU-Senats geopfert (c) WUZ

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