„Schutz der Wälder im In- und Ausland verstärken“

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat anlässlich des heutigen internationalen Tages des Waldes den verstärkten Schutz vorhandener Wälder sowie Maßnahmen zur Neuaufforstung im In- und Ausland gefordert.

 

In der Bundesrepublik befinden sich auf etwa einem Drittel der Landfläche (ca. 11,4 Millionen Hektar) Waldflächen. Udo Buchholz vom Vorstand des BBU fordert, dass diese Flächen unbedingt gesichert werden müssen: „Der Wert der Waldgebiete für das Klima, für die Artenvielfalt und als Erholungsbereich ist eigentlich allgemein bekannt, doch immer wieder werden wertvolle Lebensräume gnadenlos umgesägt“, kritisiert Buchholz.

Aktuell verweist der BBU auf die Vernichtung des Hambacher Forstes, der
gegen massive Proteste für den Braunkohleabbau vernichtet wird.
Ursprünglich war der Hambacher Forst einer der naturwüchsigsten Wälder
in Mitteleuropa und wird als einer der letzten Urwälder Mitteleuropas
bezeichnet Er war früher 5.500 Hektar groß. Große Teile dieses Waldes
wurden bereits gefällt. Der Protest wird aber fortgesetzt und es ist
nach wie vor wichtig, im Widerstand gegen die Braunkohleindustrie auf
den langen Atem des Widerstandes zu setzen.

Bei der dritten Bundeswaldinventur wurde festgestellt, dass rund 36 %
der Waldflächen als sehr naturnah (14,5 %) beziehungsweise als naturnah
(21,3 %) einzustufen sind. Der Anteil naturnaher Waldflächen liegt dabei
in öffentlichen Waldflächen mit 40 % deutlich über dem Anteil der
naturnahen Waldflächen im Privatbesitz (30,5 %).

Das Ziel der Bundesregierung, 5 Prozent der Wälder sich einer
natürlichen Entwicklung zu überlassen, bezeichnet BBU-Vorstandsmitglied
Buchholz als Minimalziel. „Mit der Vergrößerung natürlicher Waldbereiche
werden die Zukunftschancen bedrohter Tierarten verbessert, die auf den
Lebensraum Wald angewiesen sind. Der Schutz der internationalen
Regenwälder ist extrem wichtig, aber auch die Waldflächen vor unserer
Haustür benötigen umfassende Schutzmaßnahmen“, so Buchholz.

Nach Angaben von Greenpeace gibt es weltweit nur noch sieben große,
zusammenhängende Urwaldgebiete: die Urwälder Nordamerikas, den
Amazonas-Regenwald, die Bergwälder Chiles, die Wälder im Norden Europas,
den Regenwald Zentralafrikas, die Schneewälder Sibiriens und die
Regenwälder Südostasiens. Der BBU fordert von der Bundesregierung, dass
sie sich international massiv für den Schutz dieser Wälder einsetzt.

An die Verbraucherinnen und Verbraucher appelliert der BBU, sich über
die Wälder und über die Herkunft von Holzprodukten zu informieren.
Gleichzeitig ruft der BBU zum Engagement in Bürgerinitiativen zum Schutz
der Umwelt auf.

Weitere Informationen:

http://www.arboristik.de/index.htm

http://hambacherforst.blogsport.de

https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/forstwirtschaft/nachhaltige-waldwirtschaft#textpart-2

http://www.greenpeace.de/themen/walder/urwalder/urwalder-und-klima

Pressemitteilung BBU

Foto: Drosselbek im Wohldorfer Wald (C) WUZ

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