Luftreinheit kein Thema bei Gesundheitspolitik?

In Berlin trafen sich am Wochenende die G20 Gesundheitsminister und berieten über entscheidende Fragen in der Gesundheitspolitik. Dabei wurde das Thema Luftreinheit völlig ausgeklammert. Jährlich sterben Millionen Menschen vorzeitig an den Folgen schlechter Luft. Laut Europäischer Kommission sind es allein in der EU 450.000 Tote pro Jahr. Dennoch spielt das Problem in der Gesundheitspolitik kaum eine Rolle.

 

 

„Es ist beschämend wie auch hier bei uns in Hamburg die Menschen einer Gesundheitsgefahr durch Luftverschmutzung ausgesetzt werden. Nach Modellrechnungen sterben in Hamburg jährlich mehr als 1200 Menschen an Erkrankungen, die auf Luftverschmutzung zurückzuführen sind“, sagt Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg.

Die Abgase aus Hafen, Verkehr und Industrie belasten Klima, Umwelt und Gesundheit. Menschen an verkehrsreichen Straßen und in der Nähe des Hafens leiden nachweislich besonders unter schlechter Luft und sind somit einem großen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt.

„Dass die Hamburger Gesundheitssenatorin Frau Prüfer-Storcks zur absolut unzureichenden Luftqualität in Hamburg schweigt, ist erschreckend. Eine genauere Berechnung der Gesundheitsrisiken aus Luftverschmutzung wird von ihr offensichtlich vermieden. Die Ressorts im Senat scheinen bei der Verantwortlichkeit zur Luftreinhaltung wie voneinander losgelöste Systeme. Es wird Zeit, Gesundheits- und Umweltpolitik endlich zusammen zu denken. Eine intakte Umwelt ist wichtiger Garant für die Gesundheit der Hamburgerinnen und Hamburger“, sagt Sönke Diesener, Referent für Umweltpolitik beim NABU Hamburg.

Gesundheit und Umweltschutz sind zwei Seiten derselben Medaille. Das müssen die Vertreter der G20 bei ihrer Politik beherzigen. Der NABU fordert die Verantwortlichen auf, niedrige Grenzwerte zu vereinbaren und deren Einhaltung streng zu kontrollieren. So schnell wie möglich müssen fossile Energieträger der Vergangenheit angehören. Nur so funktioniert integrierter Klima-, Gesundheit und Umweltschutz.

Pressemitteilung NABU Hamburg

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