Die Chemikalie Ethoxyquin darf nicht mehr als Zusatzstoff in Futtermitteln neu zugelassen werden. Dies legt eine EU-Verordnung fest, die heute in Kraft tritt. Mit Ethoxyquin belastetes Fischfutter, das bereits zugelassen ist, darf allerdings bis Ende 2019 weiter in der EU verkauft werden.
Nach Ablauf dieser Übergangsfrist soll erneut über die Zulassung entschieden werden. Ethoxyquin ist als Pflanzenschutzmittel bereits seit 2011 verboten, wird bislang jedoch in großen Mengen Fischfutter für Aquakulturen zur Konservierung beigemischt. Erst vor einem halben Jahr hatte Greenpeace in Lachs, Forelle und anderen Speisefischen bedenkliche Dosen Ethoxyquin nachgewiesen.
Es kommentiert Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack: „Solange nicht zweifelsfrei geklärt ist, dass Ethoxyquin keinen Schaden bei Mensch, Tier und Umwelt verursacht, muss die Chemikalie komplett vom Markt. Die lange Übergangsfrist für die Fischindustrie ist überzogen. Ethoxyquin hat in Tierfutter nichts zu suchen und darf nicht weiter über die Fischtheke beim Verbraucher landen. Die EU-Kommission sollte zumindest eine Ethoxyquin-Höchstmenge für Aquakulturprodukte festlegen, wie sie für Fleischprodukte längst gängige Praxis ist.“
www.greenpeace.de
Weitere Informationen:
– Die EU-Durchführungsverordnung (EU) 2017/962 online: http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32017R0962&from=EN
– Messungen: Greenpeace hatte im Dezember 2016 Produkte aus konventioneller Aquakultur wie Lachs und Forelle getestet und dabei hohe Konzentrationen von Ethoxyquin gefunden. In einem Fall lag die Belastung um mehr als das 17-fache über der in Fleisch erlaubten Höchstmenge. www.greenpeace.de/presse/publikationen/ethoxyquin-verbotenes-pflanzenschutzmittel-speisefisch
Pressemitteilung Greenpeace