Seit einem Vierteljahrhundert sorgt das Biogas- und Kompostwerk Bützberg (BKW) für die nachhaltige und umweltfreundliche Verwertung von Biomüll. Am 8. Mai 1995 wurde die erste Ladung in der Kompostieranlage vor den Toren Hamburgs angeliefert. Dieser Tag jährt sich heute zum fünfundzwanzigsten Mal.
Große Feierlichkeiten lassen sich zu Zeiten von Corona zwar nicht auf die Beine stellen, angemessen wären sie allemal. Denn das Kompostwerk Bützberg, in dem seit 2011 auch Biogas erzeugt wird, ist eine echte Erfolgsgeschichte. Ein großer Teil des Biomülls aus den Hamburger Haushalten findet seinen Weg hierher. Die Durchsatzmenge von anfangs knapp 30.000 Tonnen Biomüll ist, auch durch die Fermentierungsanlage, auf über 50.000 Tonnen im Jahr angewachsen. Der in der Anlage hergestellte Kompost genügt höchsten Qualitäts- und Zertifikatsansprüchen und, was viele nicht wissen, ein Großteil der nachweihnachtlichen Tannenbaumsammlung wird ebenfalls hier verwertet. Durchschnittlich speist das BKW im Jahr rund 15.000 MWh Biomethan in das Gasnetz ein und spielt damit eine essenzielle Rolle in der Hamburger Kreislaufwirtschaft.
„Wenn man sich ansieht, was hier entstanden ist, erfüllt uns das schon mit Stolz“, sagt Dr. Anke Boisch, die seit dem ersten Tag dabei ist und die Anlage seit 1999 leitet. Der Bützberg liegt ihr und ihrem 20-köpfigen Team am Herzen. Das Betreiben einer solchen Anlage mit einer verhältnismäßig kleinen Besetzung sei sonst kaum zu leisten. „Man muss die Anlage leben, sonst geht es nicht.“ Entsprechend klar sieht die Leiterin auch die Zukunftsziele für das BKW: „Wir wollen die Anlage noch effizienter machen und die Qualität unseres Komposts vielleicht sogar noch ein kleines bisschen verbessern. Daran arbeiten wir jeden Tag.“ Probleme bereiten dabei zunehmend Abfälle aus sogenanntem „Bio-Plastik“, die nicht zur Kompostierung in der Anlage geeignet sind, aber dennoch immer häufiger in den grünen Tonnen landen.
Pressemitteilung Stadtreinigung Hamburg
Foto: Weihnachtsbaumsammlung in Bützberg © WUZ