Vor 25 Jahren wurde in Hamburg das Baumkataster eingeführt und war mit der digitalen Erfassung der Daten aller Straßenbäume der Hansestadt deutschlandweit ein Wegbereiter. Im Baumkataster sind für jeden einzelnen Straßenbaum alle relevanten Informationen hinterlegt und an jedem Ort abrufbar.
Die Methode der Baumkontrolle wird heutzutage nach dem Hamburger Vorbild bundesweit angewendet. Das Baumkataster ist bis heute ein unverzichtbares Arbeitsinstrument bei der Kontrolle der rund 227.000 Hamburger Straßenbäume. Aber nicht nur die für die Baumkontrolle zuständigen Bezirksämter profitieren davon, auch die Hamburgerinnen und Hamburger können seit 2016 im Online-Baumkataster Informationen zu einzelnen Bäumen abrufen.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Wir feiern ein rundum grünes Jubiläum: Vor 25 Jahren hat die Umweltbehörde mit dem digitalen Baumkataster ein wegweisendes Projekt auf den Weg gebracht und nahm damit bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Inzwischen ist die Digitalisierung im Alltagsgeschehen nicht mehr wegzudenken. Was wir damals innovativ angestoßen haben, ist bis heute nicht nur ein unverzichtbares Arbeitsinstrument, sondern auch für viele Hamburgerinnen und Hamburger eine sehr beliebte, aufschlussreiche Informationsquelle. Mit dem Online-Baumkataster haben wir für jeden einzelnen Baum an unseren Straßen quasi ein öffentlich zugängliches Register mit digitaler Karte geschaffen, wo Informationen vom Zeitpunkt der Pflanzung an bis zur Größe der Baumkrone abrufbar sind. Für mich ist das Baumkataster ebenso spannend wie ein gutes Buch.“
In Hamburg gibt es rund 227.000 Straßenbäume. Für jeden einzelnen Straßenbaum sind im Kataster digitale Daten zum Standort, zur Baumart, zum Pflanzjahr, zum Kronendurchmesser und Stammumfang hinterlegt. Aber auch zum Zustand der Bäume werden Daten erhoben. Bei den jährlichen Kontrollen durch die Gartenbauabteilungen der sieben Bezirke werden die Bäume auf ihre Verkehrssicherheit, Krankheiten und Schädlinge (z. B. Kastanienkomplexerkrankung, holzzerstörende Pilze) oder auch Schäden wie Totholz untersucht. Die Daten werden vor Ort in einen sogenannten Pencomputer eingegeben, so dass sie in der Datenbank des Hamburger Baumkatasters für die Fachleute jederzeit abrufbar sind. Somit gibt es für jeden Straßenbaum eine Art Patientenakte. Das Baumkataster ist das zentrale Steuerungselement für das Stadtbaummanagement der Stadt Hamburg, zum Beispiel bei der Verkehrssicherheit, Baumpflege, Budgetplanung, dem Baumschutz auf Baustellen oder auch dem Ulmen-Monitoring.
Ergänzende Hintergrundinformationen:
Mit dem digitalen Baumkataster und dem Einsatz von Pencomputern brach für die Arbeit der Baumkontrolle eine neue Ära an. Die Kontrolleure und Kontrolleurinnen haben mit dem Pencomputer sozusagen stets ihr gesamtes Büro dabei und können vor Ort auf alle Daten zu jedem einzelnen Straßenbaum zugreifen. Da aktuelle Daten sofort eingegeben werden, verkürzen sich die Arbeitsabläufe entscheidend. Der damals übliche Papierweg ist entfallen und Übertragungsfehler werden vermieden.
Das Online-Baumkataster wurde im Jahr 2016 im Internetportal für interessierte Hamburgerinnen und Hamburger veröffentlicht, ist aber weit darüber hinaus auf großes Interesse gestoßen. Es kann ohne Anmeldung frei genutzt werden und ist selbsterklärend. Mit einem Klick unter Straßenbaumkataster – hamburg.de (https://www.hamburg.de/strassenbaeume-online-karte/) gibt es viele Informationen zum ausgewählten Baum, es ist aber auch beispielsweise möglich auf die Frage, wie viele Eichen an Hamburgs Straßen stehen, eine Antwort zu bekommen: Es sind über 50.000 Exemplare! Der Suchbegriff „Straßenbaumkataster Hamburg“ hat die meisten Zugriffe im Transparenzportal der Stadt.
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)