3 Tipps für Igel: So wird jeder Garten zum Herbstparadies

Mehr Gelassenheit und über Nacht an der Steckdose ladende Mähroboter helfen Igeln, sich auf den Winterschlaf zu freuen
Dank milder Temperaturen sind Igel immer noch aktiv. Wobei man jetzt vor allem Igel-Weibchen geschäftig durch bunte Blätter trippeln sieht. Denn bei Igeln läuft es so: Dösen die Männchen schon dem Winterschlaf entgegen, können Igelinnen gar nicht an Ausruhen denken!

 

Noch bis Mitte November sind sie – gerade aus der allein gestemmten Elternzeit heraus – auf der Suche nach Käfern, Schnecken und Insekten, um sich Reserven für den Winter anzufuttern. Während wir Menschen uns mit Tee und Decken einkuscheln, freuen sich die kleinen Stachelflitzer über Hilfe, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Mit diesen 3 Tipps unseres Experten Julian Heiermann wird jeder Garten zum Igel-Paradies. Also: Auf die Plätze, fertig – Igel retten!

1. Mut zum Liegenlassen: Für Igel ist ein Haufen Laub eine wahre Deluxe-Herberge. Mit wenigen Handgriffen oder einfach durch das Liegenlassen von zusammengerechten Blättern, Ästen und Zweigen bringt man Igel-Herzen zum Höherschlagen. Schlupfwinkel unter Holzpaletten und menschlichen Krimskrams sind aus Sicht des kleinen Stacheltiers übrigens so begehrt, wie eine freie 3-Raum-Wohnung im Prenzlauer Berg.

2. Feiern statt Garten-Make-over: Wer Grabegabel und Laubsauger schon im Anschlag hält, sollte diese im Geräteschuppen lassen und lieber die Herbstsonne genießen oder eine kleine Party schmeißen. Denn wenn es sich Igel im Garten langsam bequemer machen, sind Turbo-Renovierungen ein echter Albtraum! Der Griff zur Handharke oder einem klassischen Laubrechen ist nicht nur besser für die Fitness, sondern auch gut für die stacheligen Nachbarn. Fatal kann es werden, wenn man unvorsichtig oder gar mit der Mistgabel vorgeht und dabei vielleicht sogar ein Igelleben gefährdet.

3. Vorsicht bei nächtlichen Fahrten: Igel sind Nachtschwärmer und schnüffeln gern überall herum. Das wird ihnen in der herbstlichen Dämmerung und nachts oft zum Verhängnis. Neben fahrenden Autos sind Mähroboter für die kleinen Wildtiere eine tödliche Gefahr. Anstatt zu fliehen, rollen sie sich zusammen. So kommt es bei Kollisionen mit automatischen Rasenmähern oft zu grausamen Verletzungen, wie abgetrennten Igelnasen und –beinen, an denen die Tiere meist qualvoll verenden. Zumindest nachts sollten Mähroboter besser an der Steckdose laden.

PS: Im Frühling gleicht sich das Schlafdefizit der Ingel-Weibchen übrigens wieder aus. Sie dürfen länger ruhen, während sich die männlichen Vertreter ihrer Art fit machen für die nächste Paarungszeit.

Pressemitteilung NABU

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