NABU Hamburg fordert echte Verkehrswende und startet Online-Petition an Bürgermeister Tschentscher. Die Pläne für die A26 Ost schreiten voran. Auch die Bundestagswahlen rücken näher. Und damit kommen Aussagen und Handeln von Politiker*innen neu auf den Prüfstand. Der NABU Hamburg startet heute die Online-Petition: Stoppt die A26 Ost!
Die Protestbriefe richten sich an den Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher und unter dem #StopA26 Ost startet eine breite Social-Media-Kampagane.
Online-Petition unter: www.NABU-Hamburg.de/a26ost
Eine neue Autobahn inmitten der Klimakrise?! Ist das eine verantwortungsvolle Politik?
Mit der A26 West frisst sich bereits die neue Trasse durch den Moorgürtel im Hamburger Süden. Nun will der Bund die A26 Ost dort weiterbauen. Bestellt wurde diese Autobahn aber vom Hamburger Senat. Daher sieht der NABU Hamburgs Bürgermeister Tschentscher in der Verantwortung, jetzt die Notbremse zu ziehen und sich bei Bundesverkehrsminister Scheuer für den Stopp dieses klimaschädlichen, unnötigen Projekts mit drastischen Folgen für Natur und Menschen einzusetzen.
Dazu Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg:
„Der Bürgermeister kann jetzt zeigen, dass ein moderner Politiker auf die dramatischen Veränderungen im Sinne zukünftiger Generationen verantwortungsvoll reagieren kann, wenn er nur will. Wenn Herr Dr. Tschentscher eine ernst gemeinte Mobilitätswende einläuten will, muss er jetzt beim Bund sofort den Bau der Dinosaurier-Autobahn A26 Ost stoppen. Denn Klima-, Arten- und Naturschutz darf nicht nur in politischen Sonntagsreden postuliert, sondern muss auch sichtbar umgesetzt werden.“
Mit der A26 Ost soll eine vermeintliche Lücke zwischen der A1 und der A7 im Hamburger Süden geschlossen werden. 10 Kilometer lang und mit 1,8 Milliarden Euro sündhaft teuer. Die Finanzierung ist jedoch längst nicht das größte Problem: Der Betonbau verursacht massive Mengen an klimaschädlichen CO2-Emissionen. Zudem droht – neben Hunderten von Hektar für die A26 West – ein weiterer Verlust von über 40 Hektar wertvollen Biotopflächen im Hamburger Moorgürtel. Die Planung ist mittlerweile so alt, dass die zugrundeliegenden Annahmen bei der Hafenentwicklung längst überholt sind. Zusätzlich macht eine sich durch die Digitalisierung rasant verändernde Mobilität den Bedarf überflüssig und konterkariert die Ziele der politisch gewollten Verkehrswende.
Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. Deshalb ist eine andere Verkehrspolitik dringend notwendig. Es müssen ernsthaft sinnvolle Alternativen zur A26 Ost in Betracht gezogen werden. Der NABU fordert deshalb, dass Planung und Umsetzung der A26 Ost im Rahmen eines allgemeinen Fernstraßenmoratoriums ausgesetzt werden.
Veranstaltungstipp: Heute Abend, 9.2. um 18 Uhr – THEMA beim NABU: A26 Ost – eine Stadtautobahn für Hamburg?
Zum Start der Online-Petition findet heute Abend um 18 Uhr eine Online-Diskussion statt.
Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg, informiert über den aktuellen Planungsstand der A26 Ost und schildert die Kritik des NABU an einem der teuersten deutschen Autobahnvorhaben. In der anschließenden Diskussion werden Alternativen beleuchtet und über den Hamburger Tellerrand hinausgeschaut: Wie muss Verkehrsinfrastrukturpolitik zukünftig aussehen?
Es referieren und diskutieren mit:
– Michael Rothschuh (Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V.)
– Alexander Montana (VCD Nord)
Wir freuen uns, über zahlreiche Teilnehmer*innen und laden alle ein, sich an der Debatte zu beteiligen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Teilnahme-Link unter: https://hamburg.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/stadtentwicklung/verkehr/a26ost/29216.html
Zur Online-Petition: www.NABU-Hamburg.de/a26ost
Weitere Hintergrunde zum Bauprojekt A26 Ost:
https://hamburg.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/stadtentwicklung/verkehr/a26ost/
Pressemitteilung NABU Hamburg