Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und der Öko-Anbauverband Bioland forderten heute in einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung, die hohen Direktzahlungen der EU-Agrarsubventionen sukzessive abzuschaffen. Die Fördergelder müssten an Leistungen für das Gemeinwohl gekoppelt werden.
Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Lasse van Aken:
„Greenpeace begrüßt die Forderung von DLG und Bioland, die milliardenschweren Direktzahlungen schrittweise abzuschaffen. EU-Agrarsubventionen an Leistungen zu koppeln, ist ein überfälliger Schritt. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) muss jetzt dafür sorgen, dass zukünftig mindestens die Hälfte des EU-Agrarbudgets für ökologisierte Landwirtschaft, Insekten- und Klimaschutz verwendet wird.
Ein aktueller Greenpeace-Bericht belegt, wie absurd die Landwirtschaftssubventionen bisher verteilt werden. So fließt jeder fünfte Euro des EU-Gesamtbudgets in die Produktion von Viehfutter – unabhängig davon, ob der Anbau umweltfreundlich oder umweltschädlich ist. Auch Till Backhaus (SPD), Agrarminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus, schlägt zu Recht in die gleiche Kerbe. Wie Greenpeace forderte er heute, bevorzugt Landwirte zu fördern, die umweltschonend arbeiten und die Qualität von Gewässern, Böden, Luft und Tierwohl verbessern.“
Hintergrund:
Am 12. Februar 2019 hat Greenpeace den Report „Feeding the Problem“ veröffentlicht, der die Folgen der ungesteuerten EU-Subventionen belegt: Rund 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in der EU werden genutzt, um Tiere zur Produktion von Fleisch und Milch mit Futter zu versorgen. Betriebe, die diese insgesamt 125 Millionen Hektar bewirtschaften, werden derzeit mit rund 30 Milliarden Euro im Jahr direkt subventioniert. Der Greenpeace-Report und eine deutsche Zusammenfassung sind abrufbar unter: https://act.gp/2UR8Gth
Pressemitteilung Greenpeace