Mehr Schutz, Pflege und Verantwortung für die Straßengräben
Die Wassergräben in Wandsbek sollen mehr in den Blickpunkt der Bevölkerung geraten: Sie machen den Bezirk starkregen-resilient, bieten ein eigenes Biotop mit Lebewesen und Pflanzen und sorgen dafür, wenn sie gut funktionieren, dass die Keller der Anwohner nicht mit Regenwasser volllaufen. Wenn man die Länge aller Entwässerungsgräben in Wandsbek addiert, kommt man auf 186 Kilometer:
Es ist also eine enorme Fläche, um die es dabei geht. Andererseits sind viele Anwohner und Anrainer nicht informiert, was sie selbst dazu beitragen können oder rechtlich sogar müssen, damit die Gräben vorm Haus auch funktionstüchtig bleiben.
Die Bezirksversammlung hat bei ihrer Sitzung am 3. April 2025 deshalb einstimmig den Antrag der Wandsbek-Koalition beschlossen, dass bereits bestehende, aber nur schwer online zu findende Informationen des Bezirksamtes ergänzt und aktualisiert und leichter auffindbar werden. Die Mehrheit der Abgeordneten stimmte zudem für die Einführung einer speziellen „Aktionswoche Entwässerungsgräben“, voraussichtlich jeweils im Herbst: Ziel ist, den Blickpunkt der Öffentlichkeit gezielt auf die Relevanz der Straßengräben zu richten. Spätestens zu diesem Anlass sollen die erneuerten und ergänzten Anlieger-Informationen auch in gedruckter Form in den Geschäftsstellen des Bezirksamtes bereitliegen. Zudem, so die Wandsbek-Koalition, eignet sich eine solche Themen-Woche auch für Projekttage und Exkursionen für Schülerinnen und Schüler.
Birgit Wolff, stellvertretende Vorsitzende und Umweltsprecherin der FDP-Fraktion Wandsbek: „Manches Kind ist mit seinem Dreirad schon in so einen Graben gerutscht, mancher Erwachsene schimpft auf die Gräben, weil sie Parkmöglichkeiten verhindern oder weil Wasser überläuft, da die Ableitung verstopft ist: Dabei ist vielen Menschen gar nicht bewusst, welchen besonderen Schatz diese kilometerlangen Gräben für unseren wasserreichen Bezirk darstellen. Den Wert der Entwässerungsgräben und auch, welche Rechte und Pflichten die Anrainer haben, wollen wir mehr in den Blickpunkt stellen und dazu anregen, die Gräben mit neuen Augen zu sehen und gut informiert auf ihre wichtige Rolle zu achten.“
Julia Funk, Sprecherin Umwelt und Klimaschutz der Wandsbeker SPD-Fraktion: „Die Entwässerungsgräben erfüllen eine wichtige Funktion für die Entwässerung unserer Stadt. Deswegen hat sich die Wandsbek-Koalition jetzt aufgemacht, die Informationen des vorhandenen Flyers über die Funktion und Pflege dieser Gräben zu aktualisieren. Das ist ein guter Schritt, um die Pflege und Unterhaltung der Gräben für die Anrainer zu vereinfachen. Darüber hinaus soll eine Aktionswoche Entwässerungsgräben auf deren Wichtigkeit hinweisen. Hinsichtlich der vermehrten auftretenden Starkregenereignisse in Hamburg sind diese Maßnahmen ein wichtiger Schritt für Wandsbek.“
Karin Knitter-Lehmann, stellvertretende Vorsitzende der Bezirksversammlung Wandsbek und Umweltsprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: „Ein funktionierendes Grabensystem verhindert, dass Keller volllaufen und Wege unpassierbar werden. Aus Solidarität ist es daher wichtig, dass wir alle ein Auge auf den Zustand haben.“
Pressemitteilung FDP Fraktion Wandsbek
Foto: Oft sind Gräben auch durch Baufahrzeuge eingeengt. Sind dafür auch die Anlieger zuständig? © wuz