Angesichts der ansteigenden Temperaturen und des regnerischen Wetters ruft der BUND Hamburg dazu auf, unterwegs auf wandernde Amphibien zu achten und abends möglichst das Auto stehen zu lassen.
„Noch ist die „Krötenwanderung“ nicht in vollem Gange, aber erste Amphibien machen sich bereits auf den Weg zu ihren Laichgebieten. Wenn die Nächte noch wärmer werden und die Straßen nachts feucht genug sind, wird die Massenwanderung einsetzen – und damit leider auch das Massensterben“, warnt Wolfram Hammer vom BUND Hamburg.
Wie jedes Jahr verlassen Molche, Kröten und Frösche in den ersten warmen Frühjahrsnächten ihre Winterquartiere und werden dabei zu Tausenden überfahren. An einigen Stellen in Hamburg sind die Bestände bereits massiv zurückgegangen. Alle in Hamburg vorkommenden Amphibien unterliegen inzwischen dem besonderen Artenschutz und viele stehen auf der „Roten Liste der gefährdeten Arten“.
Der BUND ruft deshalb dazu auf, in den nächsten Wochen abendliche Autofahrten möglichst zu vermeiden und auch mit dem Fahrrad sehr aufmerksam zu fahren. Selbst vom Rad aus seien still sitzende Tiere auf der Straße oft kaum zu erkennen.
Grundsätzlich sollten Autofahrer*innen Nebenstrecken und bekannte Brennpunkte der Amphibienwanderung komplett meiden. Der BUND bittet außerdem darum, größere Amphibienvorkommen an Straßen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung bzw. andere Schutzmaßnahmen in der Geschäftsstelle des Landesverbandes (Tel. 040 600 387 00) zu melden.
Der BUND ruft auch explizit dazu auf, Kröten anzufassen und sie in deren Laufrichtung über die Straße zu tragen, um sie damit in Sicherheit zu bringen. Natürlich dürfe die eigene Sicherheit nicht gefährdet werden. Auf dem eigenen Grundstück sollten „Amphibienfallen“ wie etwa Lichtschächte und Halterungen für Wäschespinnen abgedeckt werden. Kellerabgänge müssten täglich kontrolliert werden, um eventuell dort gefangene Amphibien zu befreien.
Bekannte Brennpunkte der Amphibienwanderung in den letzten Jahren in
Hamburg, nach Stadtteilen:
Bergstedt: Hamrakoppel
Billwerder-Moorfleet: nördl. Bahngraben zwischen Mittlerer und Unterer Landweg
Blankenese: Mühlenberger Weg
Burgwedel: Grothwisch
Duvenstedt: Wiemerskamper Weg
Eißendorf: Vahrendorfer Stadtweg
Finkenwerder: Kirchenaußendeichsweg und Westerdeich höhe Wiet
Francop: Neuenfelder Weg
Harburg: Großmoordamm, Neuländer Elbdeich, südlicher Abschnitt des Falkenbergwegs
und angrenzendes Straßennetz bis zum Heidblick
Kirchwerder: Fersenweg, Marschenbahndamm
Lemsahl: Eichelhäherkamp
Marmstorf: Vahrendorfer Stadtweg
Neuenfelde: Nincoper Moorweg
Neugraben: Falkenbergsweg (insb. Buskehre)
Neuland: Neuländer Elbdeich
Niendorf: Bayenweg, Rahweg
Reitbrook: Vorderdeich
Rissen: Zufahrt zum Parkplatz im Waldpark Marienhöhe
Sasel: Bekwisch (temporäre Sperrung)
Stellingen-Langenfelde: „Am Ziegelteich“ und Försterweg auf Höhe der S-Bahnbrücke;
für Autos i.d.R. zugelassene Wege in den KGVs Sandkuhle und Besthöhe am Försterweg
Tatenberg: Tatenberger Deich und Marschenbahndamm
Volksdorf: Waldweg und Saseler Weg (Bereich Volksdorfer Teichwiesen)
Wittenbergen: Wittenbergener Weg, Rissener Ufer, Falkensteiner Ufer
Pressemitteilung BUND Hamburg