Angesichts der feucht-warmen Witterung und der damit einsetzenden „Krötenwanderung“ ruft der BUND dazu auf, abends möglichst nicht mit dem Auto loszufahren. Molche, Kröten und Frösche verlassen jetzt in hoher Zahl ihre Winterquartiere, um in ihre Laichgebiete zu wandern.
Dabei überqueren die Tiere Wege und Straßen und werden zu Tausenden
überfahren. Alle in Hamburg vorkommenden Amphibien unterliegen dem
besonderen Artenschutz und viele stehen auf der „Roten Liste der
gefährdeten Arten“.
„In den nächsten Tagen und Wochen sollten wir Autofahrten am Abend auf
das absolut Notwendige reduzieren, das Fahrrad nutzen oder gleich zu
Hause bleiben. Jeder Fernsehabend ist zurzeit besser, als mit dem Auto
loszuziehen. Bei einer einzelnen Fahrt kommen oft zig Amphibien
buchstäblich unter die Räder“, warnt Manfred Braasch,
Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Wenn Autofahrten nicht zu vermeiden sind, empfiehlt der BUND,
Nebenstrecken zu meiden, sehr umsichtig und langsam zu fahren und
bekannte Brennpunkte ganz zu meiden. Da die
Temperaturen in den nächsten Tagen wieder leicht absinken, kann die
Wanderung sich über mehrere Wochen verteilen, so der BUND.
Der BUND ruft auch explizit dazu auf, Kröten anzufassen und sie in
deren Laufrichtung über die Straße tragen, um sie damit in Sicherheit zu
bringen. Natürlich dürfe die eigene Sicherheit auf der Straße damit
nicht gefährdet werden.
Auf dem eigenen Grundstück rät der BUND dazu, „Amphibienfallen“ wie
etwa Lichtschächte und Halterungen für Wäschespinnen abzudecken.
Kellerabgänge müssten täglich kontrolliert werden, um eventuell dort
gefangene Amphibien zu befreien.
Bekannte Brennpunkte der Amphibienwanderung in den letzten Jahren in
Hamburg, nach Stadtteilen in alphabetischer Reihenfolge geordnet:
Bergstedt: Hamararakoppel
Billwerder-Moorfleet: nördl. Bahngraben zwischen Mittlerer und Unterer
Landweg
Blankenese: Mühlenberger Weg
Burgwedel: Grothwisch
Duvenstedt: Wiemerskamper Weg
Eißendorf: Vahrendorfer Stadtweg
Finkenwerder: Kirchenaußendeichsweg
Francop: Neuenfelder Weg
Harburg: Großmoordamm, Neuländer Elbdeich, südlicher Abschnitt des
Falkenbergwegs und angrenzendes Straßennetz bis zum Heidblick
Kirchwerder: Fersenweg, Marschenbahndamm
Lemsahl: Eichelhäherkamp
Marmstorf: Vahrendorfer Stadtweg
Neuenfelde: Nincoper Moorweg
Neugraben: Falkenbergsweg (insb. Buskehre)
Neuland: Neuländer Elbdeich
Niendorf: Bayenweg, Rahweg
Reitbrook: Vorderdeich
Rissen: Zufahrt zum Parkplatz im Waldpark Marienhöhe
Sasel: Bekwisch (temporäre Sperrung)
Tatenberg: Tatenberger Deich und Marschenbahndamm
Volksdorf: Waldweg und Saseler Weg (Bereich Volksdorfer Teichwiesen)
Wilhelmsburg: Einlagedeich, Siedenfelder Weg
Wittenbergen: Wittenbergener Weg, Rissener Ufer, Falkensteiner Ufer
Pressemitteilung BUND HH (4.3.)