Asse II: „Bergung des Atommülls ist höchste Zeit“

Greenpeace-Stellungnahme zu Bundesumweltministerin Steffi Lemkes Besuch im Atommülllager Asse II
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Die Grünen) fordert vor ihrem heutigen Besuch im maroden Atommülllager Asse II eine beschleunigte Rückholung des dort gelagerten Atommülls. In den niedersächsischen Salzstock fließt Wasser, die Schachtanlage droht einzustürzen. Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace, begrüßt die geplante Rückholung und warnt vor anhaltenden Risiken:

“Es ist höchste Zeit, dass sich die Umweltministerin um das Atommülllager Asse II kümmert, in diesem Salzstock tickt die Uhr. Das einsickernde Salzwasser rückt deutlich näher an den eingelagerten radioaktiven Müll heran, es drohen unvorhersehbare Schäden für Natur und Umwelt. Eine Bergung ist zum jetzigen Zeitpunkt die beste Option für die Umwelt und die Menschen in der Region. Doch auch die Ministerin kann die Untersuchungen und die komplexe Logistik nur begrenzt beschleunigen. Den Atommüll zu bergen, umzusortieren, neu zu verpacken und zwischenzulagern, birgt Risiken. Unter Tage muss eine ferngesteuerte Industrieanlage eingerichtet werden, um die Arbeiter:innen zu schützen und die komplexen Strahlenschutzvorgaben einzuhalten.

Die entscheidenden Fehler sind in der Vergangenheit passiert: 14 Jahre nach der Entscheidung für eine rasche Rückholung gibt es immer noch keine ausgereiften Pläne. Die Risiken der Atomkraft und die Gefahren bei der Einlagerung von Atommüll wurden von vornherein massiv unterschätzt. Bis die Rückholung im Jahr 2033 beginnen kann, wird der Prozess voraussichtlich vier bis sechs Milliarden Euro an Steuergeldern kosten. Hinzu kommen noch Kosten für Zwischen- und Endlagerung. Das ist ein hoher Preis, den wir alle für diese Fehleinschätzung und Verharmlosung des Atommüll-Problems zahlen. Auch die nachkommenden Generationen wird Atomkraft finanziell belasten und ihre Sicherheit gefährden – trotz des erfolgreichen Ausstiegs aus der deutschen Atomkraft.”

Mehr Infos: https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/atomausstieg

Pressemitteilung Greenpeace

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