Morgen (26.4.) vor 35 Jahren kam es in Tschernobyl (Ukraine) zur bislang größten Katastrophe bei der zivilen Nutzung von Atomkraft. Weite Teile Europas wurden dabei radioaktiv belastet. Die Folgen des Unfalls lassen sich bis heute etwa in bayerischen Wäldern nachweisen.
Trotz aller bekannten Risiken und ungeklärten Fragen, versuchen derzeit interessierte Kreise die Klimakrise zu nutzen, um Atomkraft als vermeintlich CO2-arme und nachhaltige Energieform zu präsentieren. Es kommentiert Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace:
“Tschernobyl und Fukushima haben die unkalkulierbaren Gefahren der Atomkraft gezeigt. Dabei ist Atomenergie auch ohne Katastrophen die teuerste Art der Stromerzeugung. Eine Kilowattstunde Atomstrom ist laut Fraunhofer Institut bis zu dreimal so teuer wie die gleiche Menge Solarstrom.
Atomenergie ist niemals nachhaltig. Die Risiken eines Unfalls und das mögliche Ausmaß der Schäden ist so groß, dass kein Versicherungsunternehmen Atomunfälle versichert. Der Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl erinnert uns daran, dass Atomenergie eine existenzielle Bedrohung darstellt. Wer heute noch Atommeiler finanziell fördern will, statt saubere, sichere und günstige Energien aus Sonne und Wind, gibt Geld für ein gefährliches gestern aus.”
Anmerkungen: Laut einer aktuellen Greenpeace-Untersuchung laufen mindestens zehn AKW in der EU ohne ausreichendes Sicherheitskonzept zum Schutz vor Naturkatastrophen (Link: https://act.gp/2Pi86Y2). Untersucht wurden Reaktoren in Deutschland, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Belgien, Frankreich, Schweiz, Schweden und Spanien. Häufigste Mängel sind ein fehlender wirksamer Schutz gegen Überflutungen und Erdbeben. Fraunhofer Studie zu Energiekosten: https://t1p.de/7fui
Internet: www.greenpeace.de
Pressemitteilung Greenpeace (25.4.)