Anlässlich des heutigen Internationalen Tags gegen Atomtests kommentiert Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven: „Atomtests und Atomwaffen haben in den vergangenen Jahrzehnten Millionen von Todesopfern gefordert. Sie sind kein Relikt der Vergangenheit, sondern eine reale Bedrohung der Gegenwart. Das haben die Tests von neuen atomaren Trägersystemen verschiedener Länder in den letzten Wochen gezeigt.
Auch Deutschland ist bereits Teil eines neuen atomaren Wettrüstens. In Deutschland liegende US-amerikanische Atombomben werden voraussichtlich modernisiert und der Bundestag prüft sogar die Möglichkeit einer deutschen Co-Finanzierung von Atomwaffen. Es ist unglaubwürdig, dass sich Bundesaußenminister Heiko Maas im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für eine atomwaffenfreie Welt ausspricht.
Die Bundesregierung muss angesichts der Gefahr atomarer Waffen alles in ihrer Macht Stehende tun, diese Aufrüstungsspirale einzudämmen. Dazu muss sich Deutschland endlich eindeutig gegen Atomwaffen positionieren. Bundesaußenminister Maas muss seinen Worten Wirkkraft verleihen und am heutigen Internationalen Tag gegen Atomtests erklären, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen.“
Internet: www.greenpeace.de
Anmerkungen:
Die von der internationalen Organisation der Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) beauftragte Studie “Bedrohung des Lebens durch radioaktive Strahlung” zeigt, dass mehr als drei Millionen Menschen weltweit durch die Folgen von Atombomben und Atomtests gestorben sind: https://www.ippnw.de/atomwaffen/humanitaere-folgen/atomtests/artikel/de/millionen-krebstote-durch-atomtests.html.
In einer Studie belegt das Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS), dass die in Rheinland-Pfalz liegenden US-amerikanischen Atombomben modernisiert werden sollen: https://www.bits.de/public/researchreport/rr12-1-1.htm
In einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags vom 23. Mai 2017 wird die Co-Finanzierung von europäischen und ausländischen Atomwaffen für möglich erklärt: https://www.bundestag.de/resource/blob/513080/c9a903735d5ea334181c2f946d2cf8a2/wd-2-013-17-pdf-data.pdf
Pressemitteilung Greenpeace