Auf den Sattel, fertig, los – Das war das Fahrradjahr 2019

Hamburgs Radverkehr kann auf ein ereignisreiches Jahr 2019 zurückblicken: 38 Kilometer neue Radwege, 17 neue StadtRAD-Stationen, eine modernere StadtRAD-Flotte inkl. Lastenpedelecs, eine weitere Fahrradstraße und ein Radschnellweg. Auch dank neuer Bike+Ride-Angebote an Bahnhöfen können immer mehr Hamburgerinnen und Hamburger auf das Rad umsteigen.

 

Die begleitenden Kampagnen „Fahr ein schöneres Hamburg“ und „Hamburg gibt acht“ sind angelaufen und werden nächstes Jahr fortgeführt. Außerdem hat Hamburg sich erfolgreich als Gastgeber des 21. Internationalen Radverkehrskongress beworben.

Hamburgs Radverkehrskoordinatorin Kirsten Pfaue über die gelungenen Maßnahmen im Radverkehr 2019: „Offensichtlich ist es mit gezielten Angebotsverbesserungen gelungen, attraktive Anreize für die wachsende Wahrnehmung und Nutzung des Fahrrads zu setzen. Die neuen Radangebote stoßen auf eine wachsende Nachfrage. Die Förderung des Radverkehrs entlastet die Straßen, stellt für den Klimaplan eine Schlüsselrolle dar und ist Bestandteil einer lebenswerten Stadt. Diesen Weg werden wir auch in Zukunft mit konsequent weitergehen.“

Hamburgs Veloroutennetz – die Hälfte ist geschafft

Das bezirks- und stadtteilübergreifende Hamburger Veloroutennetz umfasst 14 Routen auf 280 Kilometern Gesamtlänge durch die Stadt. 2019 wurden weitere 15 Kilometer fertiggestellt, der Ausbaustand beträgt damit insgesamt 140,13 Kilometer– ungefähr die Luftlinie von Hamburg nach Fehmarn! Der überwiegende Rest ist in Bearbeitung und wird mit anderen straßenbaulichen Maßnahmen Schritt für Schritt fertiggestellt, welcher dann einer Strecke von 280 km entspricht.

Insgesamt wurden aber 38 km Radwege saniert oder neugebaut. Auch sichere Haltebuchten sowie Fahrrad-Ampeln wurden installiert.

Auf der Veloroute 5, die durch das neue Pergolenviertel führt, ist auf 1,2 Kilometern ein vier Meter breiter Radschnellweg entstanden – kreuzungsfrei und abseits von Hauptverkehrsstraßen. Das soll neuer Standard bei künftigen Quartiersplanungen werden und ist bereits auf den Velorouten 11 (Wilhelmsburg) und 10 (Harburg) vorgesehen.

2020 wird das Veloroutennetz dichter geknüpft: Aktuell stehen die Abschnitte Ballindamm, Thadenstraße und Steindamm auf dem Fahrplan. Ein Projekt mit besonderer Strahlkraft ist die Hannoversche Straße in Harburg, denn hier werden die Radfahrstreifen erstmalig von der Fahrbahn abgetrennt gebaut.

Damit die Hamburgerinnen und Hamburger das Fahrrad ganzjährig nutzen können, werden die Velorouten von Eis, Schnee oder nassem Laub befreit.

Größere StadtRAD-Flotte, mehr Abstellmöglichkeiten, mehr Service

Im Punkto StadtRAD hat sich im vergangen Jahr viel getan. Es konnten nicht nur die Stationen von 215 auf 232 erweitert und die Anzahl von Fahrrädern auf 2.800 gesteigert werden, sondern auch die komplette Flotte wurde ausgetauscht und durch modernere und komfortablere Räder ersetzt. In einem Pilotprojekt wurden an verschiedenen Stationen 20 Lastenpedelecs bereitgestellt. An den neuen Standorten war besonders die Anbindung in die Randgebiete wichtig. Neu hinzu kamen beispielsweise die AKN-Station Schnelsen, Kirchdorf, Rahlstedt, City Nord und der Flughafen.

Für 2020 ist die nächste große Erweiterung mit rund 40 neuen StadtRAD-Stationen über Hamburg verteilt geplant, darunter erstmalig in Finkenwerder. In Ergänzung zum Öffentlichen Nahverkehr sollen bis 2025 alle S- und U-Bahn-Haltestellen mit Bike+Ride-Anlagen ausgestattet werden. Das StadtRAD-System soll bis 2022 auf ca. 350 Stationen und ca. 4.500 Fahrräder erweitert werden.

Nach und nach werden auch immer mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen. 2019 sind neun Bike+Ride-Anlagen hinzugekommen und bieten eine sichere und komfortable Abstellmöglichkeit. 2020 werden sieben weitere Bike+Ride-Stationen mit insgesamt 1000 Plätzen fertiggestellt. Am U-Bahnhof Kellinghusenstraße ist der Bau von 400 Stellplätzen bereits im Gange, weitere 600 entstehen in einem eigenen Fahrradparkhaus. Für Pedelecs werden sogar Auflademöglichkeiten installiert und bereitstellt.

Fahrradfahren soll nicht nur Spaß machen, es soll auch sichern sein

Im Mai ist die auf drei Jahre angelegte Öffentlichkeitskampagne „Fahr ein schöneres Hamburg“ gestartet. Hamburgerinnen und Hamburger sollen nicht nur durch abwechslungsreiche Rad-Aktionen zum Fahren ermuntert werden, es soll gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf den Straßen verbessert werden. Begleitet wird die Kampagne auf mehreren Kanälen. Das Musikvideo „Von Hamburg bis zum Meer“ wurde über eine Million Mal geklickt und kann auch über Streamingplattformen angehört werden. Auch die Kleinsten werden durch ein PixiBuch, in dem „Fienchen und Fiete“ gemeinsam die Stadt befahren, zum Fahrradfahren animiert. Das tätowierte Fahrrad „Tattoo Fiete“ hatte seinen großen Auftritt in der Millerntor Gallery und „U3-Fiete“ darf als ausrangierter DT3-Zug weiter durch Hamburg cruisen.

Damit alle Verkehrsteilnehmenden für gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr sensibilisiert sind, wurden mit der Sicherheitskampagne „Hamburg gibt acht“ aus 2000 eingesendeten Vorschlägen acht Regeln für ein besseres Miteinander ausgewählt.

Digitalisierung für bessere Verkehrsplanung

Dieses Jahr wurden etwa 100 Wärmebildkameras an 40 Orten angebracht. Damit kann der Radverkehr künftig automatisch, anonym und digital erfasst werden. Und dass unabhängig von Wetter, Ferien oder Tageszeit. Die Zähldaten sind dann öffentlich auf der Urban Data Platform zugänglich und stehen App-Entwicklern, Unis oder Bürgern zur weiteren Verwendung zur Verfügung.

Wie geht’s weiter?

· Für die Metropolregion Hamburg wird ein Netz von Radschnellwegen entwickelt. Derzeit laufen Machbarkeitsstudien, die 2020 abgeschlossen sein werden.

· Hamburgs Ziel ist es, bis 2030 den Anteil des Radverkehrs am gesamtstädtischen Verkehr auf 25 % und perspektivisch auf 30 % zu erhöhen.

· Die 2019 gestartete Verkehrsentwicklungsplanung läuft noch die nächsten drei Jahre. Danach wird eine langfristige und übergreifende Strategie für die Mobilität der Zukunft erarbeitet.

· Hamburg hat sich erfolgreich für die Ausrichtung des 7. Nationalen Radverkehrskongresses beworben. Der im Frühling 2021 stattfindende Kongress wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ausgerichtet und die Fortentwicklung des Nationalen Radverkehrsplans wird im Mittelpunkt stehen.

Mehr über

https://www.hamburg.de/verkehr/fahrradfahren-in-hamburg/

https://fahrrad.hamburg/de/

https://fahrrad.hamburg/de/service/velorouten/

Pressemitteilung der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation

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