„Auf ein unreguliertes Feuerwerk verzichten“

NABU-Kommentierung zur aktuellen Debatte über das Böllerverbot an Silvester
Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg, bemängelt mangelnde Konsequenz politischer Entscheidungen in der Pandemie und fordert Alternative zum unregulierten Silvester-Feuerwerk.

 

„Silvester ist der Tag der allerhöchsten, gesundheitsschädlichsten Feinstaubkonzentration in Deutschland. Das ist vor allem in Großstädten ein Problem, speziell für Menschen mit Vorerkrankungen der Atemwege. Dass entscheidende Teile der Politik hier wieder einmal nicht konsequent handeln, ist mitdenkenden Menschen nicht mehr vermittelbar. Natürlich ist ein weiterer Verzicht, eine weitere unbequeme Wahrheit. Aber diese Art des Handelns wäre im Rahmen der Covid 19-Einschränkungen zumindest konsequent“, wundert sich Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.

Der NABU Hamburg fordert SPD und Grüne in Hamburg auf, auf ein unreguliertes Feuerwerk zu verzichten. Es ist unverständlich, warum die Gesellschaft richtiger Weise über Wochen massive Einschränkungen der Grundrechte wegen einer Pandemie hinnehmen muss, die vor allem die Lunge angreift, während ausgerechnet an Silvester atemwegsgefährdendes Böllern erlaubt sein soll. Da sich die SPD bereits für einen Verzicht stark gemacht hat, fordert der NABU den Senat auf, privates Feuerwerk in Hamburg komplett zu unterbinden.

Um nicht ganz auf einen bunten Jahreswechsel zu verzichten, schlägt der NABU stattdessen vor, pro Bezirk ein großes Feuerwerk zentral durch die Verwaltung zu organisieren. Angesichts der geringeren Feinstaubkonzentration und weniger Pulverdampf in der Luft, wären die Feuerwerke wahrscheinlich von vielen Menschen trotzdem gut zu sehen. Alternativ könnte man auch kunstvolle Lichtinstallationen in Betracht ziehen.

Feuerwerk ist nicht nur wegen der hohen Feinstaubkonzentration ein Problem. An Silvester sind die Notaufnahmen stark gefordert, die wegen der Pandemie möglichst freigehalten werden sollten. Zudem ist ausuferndes Feuerwerk jedes Jahr ein Problem für zahlreiche Wild- und Haustiere sowie für den Stadtraum.

„Ich würde mir wünschen, wenn am ersten Tag des Jahres die Stadt mal nicht durch tonnenweise Böllerabfälle verdreckt ist“, sagt Siegert.

Pressemitteilung NABU HH

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