… nimmt Fahrt auf. 62 Anlagen sind bereits in Betrieb oder im Bau, eine Verdopplung in der Pipeline
Gut zwei Jahre nach dem offiziellen Startschuss für den Ausbau der Hamburger Schulen mit Photovoltaikanlagen produzieren bereits zahlreiche Schulen Strom vom eigenen Dach. Aktuell sind 62 Anlagen entweder fertiggestellt oder im Bau. Weitere 64 Anlagen sind bereits für die Jahre 2024/2025 in Planung. Die fertiggestellten oder im Bau befindlichen Anlagen verfügen über eine installierte Leistung von 4,22 Megawattpeak (MWp). Diese Leistung wird sich mit den Anlagen in Planung verdoppeln.
Ein gutes Beispiel für den Ausbau ist die Gyula-Trebitsch-Schule in Tonndorf. Die Stadtteilschule ist mit rund 1.500 Schülerinnen und Schülern eine der größten in Hamburg. Hier produziert seit Februar 2024 eine Anlage mit 70 Kilowattpeak. Auf dem Nachbargebäude installiert die HEnW KommunalEnergie aktuell eine Anlage mit 140 Kilowattpeak. Sind beide Anlagen in Betrieb, können sie über das Jahr gerechnet rund 186.000 Kilowattstunden (kWh) Ökostrom produzieren und so dazu betragen, in Hamburg zirka 76.680 Kilogramm CO2-Emissionen pro Jahr einzusparen.* Mit den beiden Anlage können rechnerisch zirka 74 Haushalte im Jahr versorgt werden.**
Der Photovoltaikausbau auf städtischen Gebäuden und Liegenschaften ist ein zentraler Baustein, um die Energiewende in Hamburg voranzutreiben. Mit der Solarinstallation auf den Dächern der Schulen leisten die Behörde für Schule und Berufsbildung, die städtischen Bildungsbauunternehmen SBH | Schulbau Hamburg und GMH | Gebäudemanagement Hamburg GmbH und die HEnW KommunalEnergie GmbH, ein Tochterunternehmen der Hamburger Energiewerke, einen wichtigen Beitrag, um die Hamburger Klimaschutzziele zu erreichen. Ziel ist es, jeden der rund 460 Schulstandorte mit einer PV-Anlage auszurüsten.
Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „Hamburgs Schulen sind vorbildlich bei Klimaschutz und Energiewende, bereits jetzt und noch mehr in den nächsten zwei Jahren mit einer Verdopplung der Photovoltaikanlagen auf Schuldächern. Seit der Verankerung einer neuen Leitperspektive in den Hamburger Bildungsplänen ist das Thema ´Bildung für eine nachhaltige Entwicklung´ auch im Unterricht immer präsenter. Durch die Hamburger Schulbauoffensive erleben Hamburgs Schülerinnen und Schüler jeden Tag, dass Klimaschutz nicht nur im Unterrichtsmaterial, sondern ganz konkret in ihrem Umfeld stattfindet: Alle Schulneubauten werden regelhaft mit dem besonders anspruchsvollen Energieeffizienzstandard EG 40 gebaut, durch Sanierungen und Ersatzbaumaßnahmen wird im Durchschnitt der Energieeffizienzstandard EG 70 erreicht. Zu einer besseren Klimabilanz tragen darüber hinaus Gründächer, naturnahe grüne und bewegungsfreundliche Schulhöfe sowie Wärmepumpen bei. Mit der anstehenden Photovoltaik-Offensive setzen wir im wahrsten Sinne des Wortes einen oben drauf. Unser Ziel ist es, dass jeder Schulstandort mit einer leistungsfähigen PV-Anlage ausgestattet wird.“
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Hamburg hat seit 2011 rund fünf Milliarden Euro in den Schulbau investiert, weitere Investitionen von 2,6 Milliarden Euro sind bis 2028 geplant. Nachhaltigkeit spielt dabei in Hamburgs Bildungsbau eine ganz zentrale Rolle und ist längst gelebte Praxis – zum Beispiel mit hohen Energiestandards oder Gründächern. Das Thema Photovoltaik bietet ebenfalls ein riesiges Potential, denn die vielen Schulgrundstücke und -Gebäude bieten naturgemäß entsprechende Flächen für den PV-Ausbau. Hier sind wir schon gut vorangekommen, werden aber in den kommenden Jahren noch eine ordentliche Schippe drauflegen. Allein bis Ende nächsten Jahres werden zu den bestehenden 62 PV-Anlagen noch weitere 64 hinzukommen und die jetzige Leistung wird sich mit dann weit über 8 Megawattpeak verdoppelt haben.“
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Mit den Hamburger Energiewerken haben wir einen starken Partner an unserer Seite für den Ausbau der Photovoltaik. Um unser Ziel zu erreichen, die Stromversorgung in Hamburg bis 2045 nahezu klimaneutral zu gestalten, benötigen wir ein vielfältiges Maßnahmenpaket. Der Ausbau von Solaranlagen spielt dabei eine entscheidende Rolle. In Hamburg krempeln wir deshalb auch bei den öffentlichen Gebäuden ordentlich die Ärmel hoch und bringen PV-Anlagen auf ganz verschiedene städtische Dächer. Ich freue mich sehr, dass wir bei der Ausstattung unserer Schulen mit Solaranlagen richtig Fahrt aufnehmen. Dies ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch eine Investition in die Zukunft unserer Kinder, die so hautnah erleben können, wie erneuerbare Energien funktionieren.”
Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke GmbH: „Für unsere Partner im Bildungsbau SBH | Schulbau Hamburg und GMH | Gebäudemanagement Hamburg hat unsere Tochtergesellschaft HEnW KommunalEnergie in den vergangenen zwei Jahren eine Vielzahl von Gebäuden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Diese erfolgreiche Partnerschaft nimmt nun richtig Fahrt auf und wir wollen den PV-Ausbau weiter beschleunigen. In der Pipeline haben wir Anlagen mit über vier Megawattpeak Leistung. Durch die Ausbildung eigener Solarteure sorgen wir dafür, dass wir auch personell gut aufgestellt sind, um den Ausbau zu meistern.“
Mandy Herrmann, Sprecherin der Geschäftsführung von SBH | Schulbau Hamburg und GMH | Gebäudemanagement Hamburg GmbH: „Mit rund 3.000 Schulgebäuden, die wir bewirtschaften, haben wir einen großen Hebel, wenn es um einen nachhaltigen und klimaschonenden Gebäudebestand in unserer Stadt geht. Dabei ist die Photovoltaik ein wichtiger Baustein. In den nur zwei Jahren seit Beginn unserer Partnerschaft mit der HEnW KommunalEnergie sind 62 Photovoltaik-Anlagen auf Hamburgs Schuldächern fertiggestellt oder im Bau. Sie sind ein erster Schritt zu unserem Ziel, alle Hamburger Schulstandorte mit einer Photovoltaik-Anlage auszustatten.“
Hintergrund
SBH und GMH als stadteigene Bildungsbauunternehmen haben die HEnW KommunalEnergie mit der Errichtung von PV-Anlagen auf den Dächern der Hamburger Schulen beauftragt. HEnW KommunalEnergie pachtet die Dächer, installiert und betreibt die PV-Anlagen. Der erzeugte Sonnenstrom wird direkt ohne Netzdurchleitung an den Endverbraucher geliefert. Nur der vor Ort nicht gebrauchte, überschüssige PV-Strom wird in das Hamburger Stromnetz eingespeist. Die Anlagen tragen außerdem dazu bei, den strengen EG-40 Standard bei Neubaumaßnahmen zu erreichen. Auch zum Erhalt von Fördermaßnahmen, die eine Zertifizierung voraussetzen, tragen PV-Anlagen ihren Anteil bei. Um das ambitionierte Ziel, jeden Schulstandort mit einer PV-Anlage auszustatten, zu erreichen, rüsten die Bildungsbauunternehmen seit 2022 Neubauprojekte so vor, dass die Installation einer PV-Anlage unproblematisch möglich ist.
Die beiden Tochterunternehmen der Hamburger Energiewerke GmbH, HAMBURG ENERGIE Solar GmbH und die KpHG Kommunalpartner Hamburg GmbH sind am 31. Juli 2024 zur HEnW KommunalEnergie GmbH fusioniert. Die HEnW KommunalEnergie GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Hamburger Energiewerke GmbH. Sie wurde 2024 mit dem Ziel gegründet, klimafreundliche Energielösungen für die Freie und Hansestadt Hamburg effizient aus einer Hand zu entwickeln, zu realisieren sowie zu betreiben. Das Unternehmen konzentriert sich auf Behörden, öffentliche Einrichtungen, Stiftungen sowie städtische Institutionen und Unternehmen. Zum Leistungsspektrum gehören sowohl der flächendeckende Ausbau von Photovoltaikanlagen zur ökologischen Eigenstromversorgung von städtischen Gebäuden wie auch ganzheitliche Wärmeversorgungslösungen für kommunale Liegenschaften. Damit leistet die HEnW KommunalEnergie GmbH einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der städtischen Klimaschutzziele.
Die HEnW KommunalEnergie treibt den PV-Ausbau auf städtischen Gebäuden und Liegenschaften konsequent weiter voran. Aktuell hat das Unternehmen 82 Anlagen mit einer Leistung von 6,1 Megawatt peak in Betrieb, im Bau beziehungsweise in der Inbetriebnahme. Noch in diesem Jahr sollen Anlagen mit einer Leistung von insgesamt zirka 2,3 Megawattpeak beauftragt werden, für das kommende Jahr 2025 plant das Unternehmen mit Anlagen von 5 Megawattpeak Leistung.
* Die Berechnung zur Einsparung der CO2-Emissionen erfolgt im Vergleich mit den spezifischen Treibhausgas-Emissionsfaktoren im deutschen Strommix im Jahr 2023 von 380 Gramm.
** Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 2.500 kWh im Jahr für einen 2-Personen Haushalt.
Pressemitteilung Finanzbehörde / Behörde für Schule und Berufsbildung /Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) /Hamburger Energiewerke GmbH
Foto: Hat bereits seit 2009 eine Photovoltaikanlage: Das Walddörfer Gymnasium in Volksdorf © wuz