Ausverkauf von Natur- und Klimaschutz

Agrarministerkonferenz schaut zu – Miller: Deutschland fehlt Mut und Wille, Artenschwund, Klimakrise und Höfesterben entgegenzutreten
Heute endet die Frühjahrskonferenz der Agrarministerinnen und -minister von Bund und Ländern. Dazu kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller:

„Aktuell werden in Brüssel die jahrelang mühsam erkämpften Errungenschaften für mehr Ökologie in der EU-Agrarpolitik binnen weniger Tage zu Nichte gemacht. Deutschland kann sich diesem Ausverkauf mit einem eigenen Plan für mehr Klima- und Naturschutz in der Landwirtschaft entgegenstellen. Doch dafür hat den Landwirtschaftsministerinnen und -ministern auf der Agrarministerkonferenz wohl entweder der Mut oder der Wille gefehlt. Es ist eine verpasste Chance, den Negativtrend bei Insekten und Feldvögeln wie Kiebitz und Feldlerche umzukehren. Es ist enttäuschend für all jene Landwirtinnen und Landwirte, die sich auf den Weg machen wollen, ihren Betrieb gegen künftige Wetterextreme zu wappnen. Und es ist eine Verschwendung von Steuergeldern, die ein Fördersystem aufrechterhalten, das Artenschwund, Klimakrise und Höfesterben nichts entgegensetzt.”

Der NABU warnt eindringlich vor der immensen Absenkung des Natur- und Klimaschutzes in der EU-Agrarpolitik. Internationale und europäische Klima- und Naturschutzziele sind so nicht länger erreichbar. Insbesondere kritisiert der NABU, dass die Einführung neuer Ökoregelungen auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Durch sie erhalten Landwirtinnen und Landwirte Förderung für freiwillige Maßnahmen im Natur- und Klimaschutz. Umso mehr muss sich Deutschland jetzt auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass ökologische Standards nicht noch weiter abgeschwächt werden.

Pressemitteilung NABU

Dieser Beitrag wurde unter Ernährung / Agrar / Gesundheit, Natur veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.