Hamburg verliert jedes Jahr mehrere tausend Bäume. Allein bei den Straßenbäumen wurden 2013 rund 1.400 Bäume mehr abgeholzt als nachgepflanzt. Die Grünen wollen den Baumschwund in Hamburg stoppen und hatten dafür zusätzliches Geld gefordert. Sie freuen sich, dass die SPD die Forderung übernimmt. Jetzt müssen zügig geeignete Standorte her.
Martin Bill, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion, erklärt: „Im vergangenen Jahr wurden in unserer Stadt gut 1.400 Straßenbäume mehr abgeholzt als nachgepflanzt. Wir wollen, dass Hamburg den Baumschwund mit einer Nachpflanz-Offensive und mit zusätzlichem Geld stoppt. Wir freuen uns, dass die SPD unseren nun Antrag aufgegriffen hat und zusätzliches Geld locker macht. Noch in dieser Pflanzsaison müssen der Ankündigung jetzt Taten folgen.
Häufig stellt die Suche nach geeigneten Standorten eine Hürde dar. Es ist eine Frage der Prioritätensetzung, ob man den Straßenbäumen im Stadtbild genügend Platz einräumen will. Die Rückmeldungen vieler Bürgerinnen und Bürger lassen vermuten, dass dies ein breit getragener Wunsch in der Stadt ist. Wenn man mehr Bäume will, müssen im Zweifel Parkbuchten verkleinert oder in Bebauungsplänen Flächen für Bäume eingeplant werden.
Durch die zunehmende Verdichtung der Stadt und die Belastungen durch den Klimawandel werden die positiven Funktionen der Bäume in Zukunft noch wichtiger werden. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Straßenbäume Raum zum Wachsen haben. Nur so können sie nachhaltig zur Regulierung des Stadtklimas beitragen, Tieren als Lebensraum und Menschen in Parks und Grünanlagen zur Naherholung dienen.“
Hintergrund
Laut BUND Hamburg beträgt der Baumschwund in Hamburg rund 6.000 Bäume im Jahr, wobei die Bäume in Wäldern und auf Privatgrundstücken miteingerechnet sind. Allein bei den Straßenbäumen lag der Schwund im Jahr 2013 bei 1.405: Es wurden 2.354 Straßenbäume gefällt, aber nur 949 nachgepflanzt (Drs. 20/11402). Bereits im Juli hatten die Grünen mit ihrem Antrag (Drs. 20/12145) gefordert, den Baumschwund zu stoppen. Hierzu hatten sie Mittel aus dem Sonderinvestitionsprogramm „Hamburg 2010“ (SIP) für die Entwicklung der Hamburger Straßenbäume gefordert, um den „Sanierungsstau“ von 1.405 Bäumen zu beheben. Die SPD war mit einem eigenen Antrag aufgesprungen.
Pressemitteilung Grüne Bürgerschaftsfraktion