Sirenen an der Elbe heulen Donnerstag zur Probe / Testwarnung auch via App
Hamburg bereitet sich mit dem alljährlichen Sirenentest auf die bevorstehende Sturmflutsaison vor. Insbesondere in der Zeit vom 15. September bis 31. März des Folgejahres kann es in tiefgelegenen Gebieten und im Hamburger Hafen zu einer Gefährdung durch Sturmfluten kommen.
Hamburg ist mit seinen modernen Hochwasserschutzanlagen gut aufgestellt und bestmöglich geschützt. Um die Bevölkerung unabhängig davon über das richtige Verhalten im Fall einer bevorstehenden Sturmflut aufzuklären, hat die Behörde für Inneres und Sport in Zusammenarbeit mit den Bezirksämtern Hamburg-Mitte, Harburg, Altona und Bergedorf besondere Vorkehrungen getroffen. „Hamburg hat sich sehr professionell auf eine Sturmflut vorbereitet“, sagt Bernd Krösser, Staatsrat der Behörde für Inneres und Sport und Leiter der Katastrophenabwehr. „Dennoch ist es wichtig, dass die Menschen in Hamburg für Warnungen sensibilisiert sind und wissen, wie sie sich informieren können. Nur wer weiß, wie man sich in einem möglichen Gefahrenfall verhalten sollte, kann dazu beitragen, sich und andere zu schützen.“
Am Donnerstag, 8. September 2022, um 11:00 Uhr, werden im Tidegebiet der Elbe die Sturmflutsirenen ausgelöst. Die Warn-Apps und die digitalen Werbetafeln der Stadt geben bereits ab 10:45 Uhr einen Hinweis auf den Probebetrieb. Auch die Böllerschussanlagen rund um den Hafen werden getestet. Hierbei handelt es sich um den jährlichen Probebetrieb, der neben einer Überprüfung der Hamburger Warninfrastruktur auch dazu dient, das Sirenensignal – ein einminütiger, auf- und abschwellender Heulton – in Erinnerung zu rufen und auf die in Kürze beginnende Sturmflutsaison hinzuweisen. Die Entwarnung wird um 11:45 Uhr mit einem einminütigen Dauerton signalisiert.
Hamburg verfügt derzeit über 123 moderne, elektronische Hochleistungssirenen im überflutungsgefährdeten Bereich der Elbe, wobei das städtische Sirenenwarnnetz in den kommenden Jahren auch auf weitere, nicht von Sturmfluten betroffene Gebiete ausgeweitet werden soll.
Sirenen werden nur bei sehr hoher Gefahr ausgelöst, immer im Zusammenspiel mit weiteren Warnkanälen. Im Ernstfall fordert das Sirenensignal die Bevölkerung dazu auf, sich zu informieren. Wer auf seinem Smartphone beispielsweise die Warn-App NINA installiert hat, bekommt automatisch weitere Informationen. Daneben gibt es immer die Möglichkeit, sich über die regionalen Rundfunksender zu informieren. Das Modulare Warnsystem MoWaS, über das alle Informationen gesteuert werden, wird vom Bund stetig ausgebaut. Demnächst soll als weiterer Warnkanal Cell Broadcast, ähnlich einer SMS aufs Handy, aktiviert werden. Ein bundesweiter Testlauf dazu ist vom Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz für den 8. Dezember 2022 geplant.
Auch die Profis im Katastrophenschutz müssen üben: Damit alle vorgeplanten Szenarien behördenübergreifend und im Zusammenspiel mit den beteiligten Organisationen und Einheiten der Deichverteidigung im Ernstfall funktionieren, trainieren Katastrophendienststäbe, Polder- und Deichverteidigungskräfte am 10. September 2022 die Bewältigung eines Sturmflutereignisses in Kombination mit einem durch Starkregen ausgelöstes Binnenhochwasser.
Ergänzende Hinweise zum Thema Sturmflut sowie weitere Informationen zum Katastrophenschutz stehen im Internet unter www.hamburg.de/katastrophenschutz zur Verfügung. Dort können auch die im vorigen Jahr neu aufgelegten Sturmflutbroschüren heruntergeladen werden. Diese enthalten neben allgemeinen Empfehlungen insbesondere auch regional abgestimmte Hinweise zum richtigen Verhalten bei einem Sturmflutereignis.
Pressemitteilung Behörde für Inneres und Sport