„Beschleunigung des Bussystems reicht nicht“

Der BUND Hamburg begrüßt die Absicht des Hamburger Senats, das
Bussystem in Hamburg bis 2020 deutlich zu beschleunigen. Die jetzt vorgestellten Maßnahmen seien allerdings kaum dazu geeignet, mehr Menschen zum Umstieg auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu bewegen.

„Angesichts der Debatte um die viel zu hohen Schadstoffemissionen und die Lärmbelastung an Hamburger Straßen brauchen wir eine spürbare Reduzierung des Autoverkehrs. Das geht nur mit einer ebenso spürbaren Steigerung der Beförderungskapazitäten des ÖPNV“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Mit den jetzt geplanten Maßnahmen würden die Busse zwar schneller, erforderlich seien aber zusätzliche Busse auf den bereits heute überlasteten Strecken.

Der BUND kritisiert außerdem, dass die vom Senat vorgestellte Kostenprognose unehrlich sei. „Die 259 Millionen, die sich der Senat jetzt genehmigen lassen will, beziehen sich auf reine Umbaumaßnahmen. Für die vom Bürgermeister versprochene 100-prozentige Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge bis 2020 ist zusätzlich ein deutlich dreistelliger Millionenbetrag erforderlich“, so Braasch. Die Anschaffungskosten der aktuell vom Regionalverkehr Köln in Betrieb genommenen schadstoffarmen Wasserstoffbusse werden mit 1,8 Millionen Euro pro Fahrzeug angegeben.

Angesichts dieser Summen ist für den BUND völlig unverständlich, dass Bürgermeister Olaf Scholz Anfang des Jahres die geplante Wiedereinführung der Stadtbahn gestoppt hat. „Gemessen an den jetzt geplanten Summen wäre die nötige Beteiligung der Stadt von 57 Millionen für den ersten Bauabschnitt der Stadtbahn inklusive Betriebshof
verschwindend gering und dazu noch gut angelegtes Geld“, so Braasch. Während eine Stadtbahn vom ersten Betriebstag an zusätzliche Fahrgäste transportieren würde, brächten die jetzt geplanten Maßnahmen zwar einen besseren Verkehrsfluss, aber keine neuen Einnahmen für Hochbahn und HVV.

Pressemitteilung BUND Hamburg

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