Besserer Schutz des Wattenmeeres

Trilaterale Konferenz vereinbart intensive Koordinierung und mehr Forschung
Unter dem Motto „Gemeinsam für EIN Weltnaturerbe Wattenmeer“ haben sich die drei Staaten Deutschland, Dänemark und die Niederlande sowie die für die Wattenmeer-Nationalparke zuständigen Küstenländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in Wilhelmshaven zur Trilateralen Wattenmeerkonferenz getroffen. Teilgenommen haben auch über 250 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Naturschutz-, Umwelt- und Nutzerverbänden sowie der Wissenschaft und der Jugend, um Lösungsansätze zu beraten, wie angesichts steigender Gefährdungen der außergewöhnliche Wert dieses sensiblen und global einmaligen Ökosystems nachhaltig geschützt und erhalten werden kann.

 

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan betont dabei den engen Schulterschluss aller Beteiligten und unterzeichnete die „Flyway Initiative“ für Zugvögel.

Während der Konferenz haben Deutschland und die Niederlande einen neuen integrierenden Management Plan (Single Integrated Management Plan) angenommen – Dänemark konnte nach der dort durchgeführten Wahl keinen Minister entsenden, wird sich aber zeitlich verzögert diesem Plan anschließen. Damit werden die Wattenmeerstaaten ihr Management des Weltnaturerbes Wattenmeer angesichts der Bedrohung durch den Meeresspiegelanstieg und die weiter zunehmenden menschlichen Nutzungen besser koordinieren und das Wattenmeer besser schützen.

Die natürlichen Ökosystemfunktionen müssen durch wirksame Schutzgebiete erhalten werden, zudem sind dringend Klima-Anpassungsmaßnahmen auf der Grundlage natürlicher Lösungsansätze notwendig. Hierzu haben die Wattenmeerstaaten zum Abschluss der Wattenmeerkonferenz vom 28.-30. November ein trilateral koordiniertes Forschungsprogramm in Höhe von 15 Millionen Euro vereinbart, zu dem Deutschland 11 Millionen Euro beitragen wird. In der gemeinsamen Forschungsinitiative mit den Niederlanden und Dänemark sollen Grundlagen und mögliche Maßnahmen erarbeitet werden, um das Wattenmeer klimaresilienter zu machen und dauerhaft als Weltnaturerbe zu erhalten. Zum Ende der Konferenz übergab Deutschland seine vierjährige Präsidentschaft an Dänemark.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Der Schutz des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer liegt in der gemeinsamen Verantwortung von Deutschland, den Niederlanden und Dänemark. Seit mehr als vier Jahrzehnten arbeiten wir daran, dieses außergewöhnliche Ökosystem zu bewahren. Und das ist gut und wichtig. Denn zahlreiche Interessen und Herausforderungen sind an das Wattenmeer geknüpft, nicht zuletzt durch den internationalen Hafen in Hamburg und seinen Schifffahrtswegen. Ein gemeinsames Monitoring, die koordinierte Bewertung des ‚Quality Status‘ und die gemeinsame Forschung insbesondere mit Blick auf Auswirkungen auf das Wattenmeer sind heute wichtiger denn je. Auch ist das Weltnaturerbe Wattenmeer von herausragender Bedeutung für Zugvögel, die in diesem Gebiet brüten, rasten und überwintern. Ihr Schutz kann nur gemeinsam entlang der Zugroute von Südafrika bis in die Arktis erfolgen. Deshalb freue ich mich sehr darüber, dass wir die Flyway-Initiative unterzeichnen konnten, mit der wir den Zugvögeln dauerhaft geschützte Zufluchtsorte einrichten. Unsere trilaterale Wattenmeerkonferenz basiert auf einer wertvollen und ermutigenden Zusammenarbeit, auf Kooperation und gemeinsamen Werten. Dies ist ganz besonders in schwierigen Krisenzeiten wie wir sie aktuell durchleben von enormer Bedeutung – denn wir in Europa müssen unsere Demokratie, unsere Freiheit und Vielfalt gegen auswärtige Mächte verteidigen. Wir haben auf dieser Konferenz erneut den engen Schulterschluss der Länder vollzogen, denn was wir jetzt schützen, werden nicht nur wir, sondern auch spätere Generationen zu schätzen wissen.“

Die Wattenmeerstaaten konnten in Wilhelmshaven auch Gäste aus Mauretanien, Guinea Bissau und den Senegal begrüßen und mit ihnen ihre schon langjährige Partnerschaft bestärken, um die Zugvögel entlang des Ostatlantischen Zugweges besser zu schützen. Hierzu soll die internationale Zusammenarbeit weiter intensiviert und das Monitoring verbessert werden, sowie die westafrikanischen Staaten auch beim Schutz der Lebensräume unterstützt werden.

Auch das Thema Schiffssicherheit stand auf der Tagesordnung. Erfahrungen aus der Havarie der MSC Zoe wurden vorgestellt und es wurde vereinbart, dass neben einer Intensivierung des Dialogs mit der Schifffahrt und Hafenwirtschaft auch die Wirksamkeit des vor 20 Jahren für das besonders empfindliche Wattenmeer eingerichtete Schifffahrts-Sondergebiet (PSSA) evaluiert wird.

Weitere Infos: https://www.nationalpark-wattenmeer.de/wissen/trilaterale-zusammenarbeit-2/management/

und: https://www.waddensea-worldheritage.org/welcome-wadden-sea-world-heritage

Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)

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