Erst vor kurzem stellte der grüne Verkehrssenator Tjarks die „Strategie Mobilitätswende“ vor. Ein Versprechen ist: „Mit der Strategie Hamburg-Takt für einen integrierten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) soll jeder Hamburger und jede Hamburgerin von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot mit hoher Qualität erreichen können.“
Davon können die Bewohnerinnen und Bewohner der nördlichen Walddörfer (Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt, Wohldorf-Ohlstedt) nur träumen. Die Buslinien 176 und 276 bilden dort das wackelige ÖPNV-Gerüst, das die S-Bahnstation Poppenbüttel und die U-Bahnstation Ohlstedt verbindet. Geringe Taktung, keine Abstimmung mit Ankunft der Bahnen am Ziel, verkürzte Linienführung zu späterer Stunde, kein Carsharing. So sieht es zurzeit in den nördlichen Walddörfern aus. Eine Fahrt ins benachbarte Bergstedt, etwa zur dortigen Schule von Duvenstedt aus, ist mit dem ÖPNV quasi nicht möglich. Gleichzeitig ist die Parkraumvernichtungsstrategie sogar bis in die letzte Straße vor der Landesgrenze im Stadtteil Duvenstedt vorgedrungen, wo plötzlich das jahrzehntelange geduldete halbachsige Parken sanktioniert wird.
„Hier muss mehr gehen!“, sagt Niclas Heins (CDU), Mitglieder der Bezirksversammlung Wandsbek für die Walddörfer, „wenn das ÖPNV-Angebot sich nicht an die Lebenswirklichkeit der Menschen vor Ort anpasst, dann wird niemand erwägen umzusteigen. Unsere Forderungen für die nördlichen Walddörfer sind nicht neu, aber passiert ist bislang nichts. Eine Optimierung des bestehenden Angebots sollte der erste Schritt sein.“
Deshalb setzt sich die CDU-Fraktion in der kommenden Sitzung der Bezirksversammlung mit einem Antrag (siehe unten) dafür ein, dass unter anderem die Erweiterung des Carsharingangebots vorangetrieben wird und die Duvenstedterinnen und Duvenstedter nicht regelmäßig an der Haltestelle „Tannenhof“ standen.∗
Hier gibts den Antrag: AN ÖPNV Walddörfer Bus CDU
Pressemitteilung CDU Fraktion Wandsbek
∗ Anmerkung der wuz: es muss wohl “stehen” heißen: der Bus endet offenbar nachts am Tannenhof, statt bis Duvenstedt oder U-Ohlstedt weiterzufahren. Aber das ist nicht nur bei diesem Bus so…
Inzwischen gibt es einen Ergänzungsantrag der Linken:
Die Ausweitung des Busangebots ist eine alte Forderung, die wenn schon nicht die 5-Minuten-Stadt im äußeren Bereich so doch einen erweiterten 10-Minutentakt in den Blick nimmt. Mit einer zusätzlichen Flüchtlingsunterkunft rückt auch die Ausdehnung des 10-Minuten-Takts der U1 bis Ohlstedt wieder in den Blickpunkt.
Trotzdem bleibt der Fakt, dass der Bus 276 nach 21 Uhr im Bereich der Walddörfer nur mit wenigen Personen besetzt ist.
Die wünschenswerte Ausweitung der Carsharing Angebote sind kein ÖPNV-Thema.
Es wird nicht mal der MIV (Motorisierte Individualverkehr – Anm. der wuz) nennenswert reduziert, falls der Eine oder Andere deshalb auf die Anschaffung eines PKW verzichtet.
Als optimale Ergänzung hat die Bezirksversammlung Wandsbek bereits früher die
Prüfung von Ridesharing ( Rufsammeltaxis) in Kombination mit dem HVV-Tarif
Gefordert.
Ergänzung des Petitums:
Die zuständige Fachbehörde möge zusammen mit dem HVV im Regionalausschuss Walddörfer die bisherigen Erfahrungen mit Ridesharing und Sammeltaxis referieren. Außerdem die Planungen des Einsatzes von Ridesharing (Moia, Ioki) als vernetztes ÖPNV-Angebot im Rahmen des Hamburg-Taktes in den Walddörfern vorzustellen.
Dabei auch Vergleiche der Wirtschaftlichkeit von On-Demand-Sammeltaxis und Linienbussen bei geringer Frequentierung darzustellen.
Mitteilung Fraktion die Linke Wandsbek