Bezirksamt Wandsbek verurteilt tätlichen Angriff auf Förster

Hohe Besucherzahlen im Wald und in Naturschutzgebieten führen zunehmend zu Problemen
Am Abend des 13.5.2020 gegen 19.15 Uhr wurde ein Revierförster des Bezirksamtes Wandsbek im Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald von einem Mann tätlich angegriffen und niedergeschlagen. Das Bezirksamt bittet alle Bürgerinnen und Bürger, die zu diesem Zeitpunkt im Wohldorfer Wald unterwegs waren, um Mithilfe.

 

Etwa 150 Meter östlich des Senatorenstieges wies der Förster einen Waldbesucher mit drei nicht angeleinten Hunden auf die Anleinpflicht hin. Der Hundehalter war uneinsichtig und es kam zu einem Wortgefecht. Im weiteren Verlauf bedrohte der Hundehalter den Förster und schlug ihn nieder. Die Verletzungen mussten anschließend ärztlich behandelt werden.

Bei den zwei größeren Hunden handelt es sich evtl. um Hovawarts, Labradore oder eine ähnliche Rasse. Wer nähere Angaben zu dem Geschehen machen kann, meldet sich bitte bei der Polizei unter der Telefonnummer 040-4286-56789.

Die hohen Besucherzahlen in den vom Bezirksamt betreuten Gebieten sind derzeit für die Natur und die dort Beschäftigten teilweise problematisch. Wir bitten aus gegebenem Anlass alle Nutzerinnen und Nutzer um Rücksichtnahme und Einhaltung der Regelungen. Besonders wichtig ist es, immer auf den offiziellen Wegen zu bleiben. Dies betrifft Hundehalterinnen und –halter genauso wie Spazierende und Reiterinnen und Reiter. Hunde sind unbedingt anzuleinen.

Naturschutzgebiete sind die am strengsten geschützten Naturflächen in Hamburg, in denen sehr seltene oder sogar vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten leben. Der Erhalt dieser Arten sollte uns gerade in der heutigen Zeit des Artensterbens ein wichtiges Anliegen sein, zu dem alle Besucher und Besucherinnen beitragen können. Wenn die offiziellen Wege nicht verlassen werden, findet bzw. behält die Tierwelt eine sichere Zufluchtsstätte in ihrem Lebensraum. Jede Störung kann dazu führen, dass die Tiere sich nicht fortpflanzen, vertrieben werden und im schlimmsten Fall aussterben. Insbesondere in der aktuellen Vogelbrutzeit ist ein rücksichtsvolles Verhalten dringend notwendig. Durch Beschädigung des Bodens, z. B. durch Trampelpfade oder das Anlegen von „Spielflächen“ können seltene Pflanzen zertreten oder deren Lebensgrundlage entzogen werden, sodass sie langfristig verschwinden.

Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff: „Ich bin persönlich sehr betroffen und entsetzt über diesen Angriff. Es ist in keiner Weise hinnehmbar, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschimpft, bedroht und sogar verletzt werden. Die Regeln in einem Naturschutzgebiet sind eindeutig. Wenn alle die Natur rücksichtsvoll genießen und bestehende Regeln beachten, kann die Lebensqualität sowohl für die Tier- und Pflanzenwelt als auch für die Menschen gefördert, geschützt und erhalten werden. Lassen Sie uns in diesem Sinne respektvoll miteinander umgehen.“

Pressemitteilung Bezirksamt Wandsbek


GRÜNE Wandsbek missbilligen den tätlichen Angriff auf Wandsbeker Revierförster zutiefst
In Hamburg und Wandsbek Wohnende wie auch Gäste erfreuen sich ganzjährig und insbesondere im Frühling und Sommer an der freien Natur. Die Besucherzahlen sind in einer Millionenstadt wie Hamburg generell hoch und neben sehr bekannten Natur-Hot-Spots werden gern unbekanntere ruhigere Geheimtipps besucht.

Zu Verbal-Konflikten kann es im täglichen Miteinander immer einmal kommen. Meist lassen sich diese auch mit einem freundlichen Lächeln oder kurzen Kopfschütteln lösen. Am 13.5.2020 wurde allerdings ein Wandsbeker Revierförster im Wohldorfer Wald von einem Spaziergänger nach Ansprache auf die im Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald (NSG) mitgeführten drei nicht angeleinten Hunde in ein Wortgefecht verwickelt und sogar so stark niedergeschlagen, dass er ärztlich versorgt werden musste.

Frauke Häger, Abgeordnete der GRÜNEN-Fraktion in der Bezirksversammlung Wandsbek und Fachsprecherin im Ausschuss „Klima, Umwelt und Verbraucher­schutz“: „Es stimmt mich persönlich sehr traurig, was dem Revierförster, in seiner beruflichen sehr wertgeschätzten Funktion und ambitionierten Arbeit für den Schutz der Naturschutzgebiete, des Waldes und der Tierwelt widerfahren ist. Wir GRÜNEN missbilligen den tätlichen körperverletzenden Angriff zutiefst! Auch in einer gesellschaftlich angespannten Zeit wünschen wir uns ein respektvolles und rücksichtsvolles Miteinander. Dafür müssen sich alle ganz selbstverständlich auch an Regeln halten – insbesondere in den Naturschutzgebieten.“

In Zeiten der Corona-Pandemie, Hygiene- und Abstandsregelungen wie auch Reiseverboten werden die regionalen Flächen wie Grünanlagen und Parks „direkt vor der Haustür“ aber auch die Wälder und Naturschutzgebiete (NSG) neben der klassischen Erholung nun leider auch stark „fehlgenutzt“. Neue illegale Trampel- und Fahrradwege beschädigen die Flora, Bodenbrüter verlassen ihre Nistplätze und Gelege und verlieren zudem ihren sicheren Lebensraum. Von mehreren stattlichen Laubbäumen wurden die Wurzelräume großflächig ausgehöhlt, was zu Notfällungen führte, BMX-Rad-Parcours-Bahnen und Baumhäuser errichtet und damit Boden und Baumstämme stark beschädigt.

Hintergrund:
Am Abend des 13.5.2020 gegen 19.15 Uhr wurde ein Revierförster des Bezirksamtes Wandsbek im Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald von einem Mann tätlich angegriffen und niedergeschlagen. Etwa 150 Meter östlich des Senatorenstieges wies der Förster einen Waldbesucher mit drei nicht angeleinten Hunden auf die Anleinpflicht hin. Der Hundehalter war uneinsichtig und es kam zu einem Wortgefecht. Im weiteren Verlauf bedrohte der Hundehalter den Förster und schlug ihn nieder. Die Verletzungen mussten anschließend ärztlich behandelt werden. Bei den zwei größeren Hunden handelt es sich evtl. um Hovawarts, Labradore oder eine ähnliche Rasse. Wer nähere Angaben zu dem Geschehen machen kann, meldet sich bitte bei der Polizei unter der Telefonnummer 040-4286-56789.

Naturschutzgebiete sind die am strengsten geschützten Naturflächen in Hamburg, in denen sehr seltene oder sogar vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten leben. Der Erhalt dieser Arten sollte uns gerade in der heutigen Zeit des Artensterbens ein wichtiges Anliegen sein, zu dem alle Besucher und Besucherinnen beitragen können. Wenn die offiziellen Wege nicht verlassen werden, findet bzw. behält die Tierwelt eine sichere Zufluchtsstätte in ihrem Lebensraum. Jede Störung kann dazu führen, dass die Tiere sich nicht fortpflanzen, vertrieben werden und im schlimmsten Fall aussterben. Insbesondere in der aktuellen Vogelbrutzeit ist ein rücksichtsvolles Verhalten dringend notwendig. Durch Beschädigung des Bodens, z. B. durch Trampelpfade oder das Anlegen von „Spielflächen“ können seltene Pflanzen zertreten oder deren Lebensgrundlage entzogen werden, sodass sie langfristig verschwinden.

Pressemitteilung GRÜNE Fraktion Wandsbek

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