BIG Fluglärm unterstützt Agenda der Umweltverbände

… zum Luftverkehr: „Effektiver Schutz der Anwohner muss Priorität haben“
Der Umweltverband BIG Fluglärm in Hamburg begrüßt und unterstützt ausdrücklich die von mehreren Umweltorganisationen und der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) vorgestellte „Agenda Klimaneutraler Luftverkehr“. Besonders die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Reduktion von Fluglärm sind für Hamburg und die umliegenden Regionen von großer Bedeutung.

„Die Forderungen der Bundesvereinigung und der NGOs setzen genau an den Stellen an, an denen dringender Handlungsbedarf besteht. Hamburg ist stark von Fluglärm betroffen, und die bestehenden Regelungen bieten der Bevölkerung keinen ausreichenden Schutz. Es braucht klare politische Vorgaben und gesetzliche Rahmenbedingungen, um spürbare Verbesserungen zu erreichen“, erklärt Martin Mosel, Vorsitzender der BIG Fluglärm in Hamburg und Mitglied der Hamburger Fluglärmschutzkommission.

Schutz der Nachtruhe für Hamburg unverzichtbar

Ein zentraler Bestandteil der Agenda ist die Einführung eines bundesweiten Nachtflugverbots von 22 bis 6 Uhr. „In Hamburg sehen wir, dass die aktuell geltenden Nachtflugregelungen immer wieder durch Ausnahmen aufgeweicht werden. Der nächtliche Fluglärm belastet die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner erheblich. Ein verbindliches, bundesweites Nachtflugverbot ist daher überfällig“, betont Mosel.

Modernisierung des Fluglärmschutzgesetzes erforderlich

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die längst überfällige Novellierung des Fluglärmschutzgesetzes. „Hamburgs dichte Besiedlung bis an den Flughafenzaun und die Nähe vieler Wohngebiete zu und in den Einflugschneisen des Flughafens machen eine Anpassung der gesetzlichen Lärmschutzgrenzwerte dringend notwendig. Der Schutz der Gesundheit muss deutlicher Priorität haben“, fordert Mosel, der auch die Bundesregierung in diesen Fragestellungen berät.

Kurzstreckenflüge reduzieren

BIG Fluglärm unterstützt die Forderung nach einer Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Schiene. „Flüge in das Rhein-Main-Gebiet oder zu nahen europäischen Zielen wie Brüssel, Amsterdam oder Kopenhagen könnten problemlos durch attraktive Bahnangebote ersetzt werden. Hamburg ist hervorragend an das europäische Schienennetz angebunden, und es gibt keinen Grund, warum diese Strecken weiterhin mit dem Flugzeug zurückgelegt werden müssen“, so Mosel.

Technologische Fortschritte umsetzen

Der Verband begrüßt die Forderung, Flughäfen zur Einführung modernster technischer Standards zur Lärmminderung zu verpflichten. „Der Flughafen in Hamburg muss seiner Verantwortung und seiner innerstädtischen Lage gerecht werden und mehr in Technologien investieren, die den Lärm an der Quelle reduzieren. Auch hier braucht es verbindliche Vorgaben, damit die Belastung für die Anwohner deutlich sinkt“, fordert Mosel.

Hamburg als Vorbild für einen nachhaltigen Luftverkehr

Mosel appelliert an die Politik, die Forderungen der Agenda entschlossen umzusetzen. „Hamburg hat das Potenzial als Industrie- und Forschungsstandort der Luftverkehrswirtschaft, eine Vorreiterrolle in einem nachhaltigen und lärmreduzierten Luftverkehr einzunehmen. Die ‚Agenda Klimaneutraler Luftverkehr‘ zeigt einen klaren Weg auf. Es liegt nun an der Politik, die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um den Schutz der Menschen vor Ort und bundesweit zu gewährleisten“, so Mosel abschließend.

BIG Fluglärm wird als Umweltverband die Umsetzung der Forderungen weiterhin intensiv begleiten und sich für die Interessen der betroffenen Bevölkerung stark machen.

Pressemitteilung Verein BIG Fluglärm

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