Black Friday: Amazon befeuert Klima- und Artenkrise

Greenpeace-Aktive protestieren vor Amazon-Zentrale in München
Gegen die Ressourcenzerstörung durch den Online-Versandhändler Amazon protestieren 25 Greenpeace-Aktive seit dem Morgen des Black Friday vor der Amazon-Zentrale in München. Kletter:innen befestigten ein 8,50 x 11 Meter großes Banner mit der Aufschrift “Black Friday: Naturzerstörung als Geschäftsmodell” an der Glasfassade von Amazon und änderten dessen Firmenlogo zu “amazon crime”.

 

Vor der Zentrale setzten sie einen Google-Maps-Pin mit der Aufschrift “Artensterben beginnt hier”. In Deutschland hat Amazon marktbeherrschende Stellung, rund 56 Prozent des deutschen Onlinehandels werden über den Konzern abgewickelt. Amazon treibt den Trend nach immer schnelleren Lieferungen voran, wodurch der Verpackungsmüll wächst. Kamen vor wenigen Jahren noch zwei oder drei Produkte in einem Karton, wird inzwischen fast jedes Produkt einzeln verpackt und geschickt. „Die Amazonisierung des Alltags ist ein Brandbeschleuniger für Naturzerstörung und Artensterben. Amazon befeuert die radikale Zerstörung unseres Planeten und muss gestoppt werden,” fordert Viola Wohlgemuth, Expertin für Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft von Greenpeace.

Nach Berechnungen des Weltressourcenrates sind mit der Ausbeutung und Verarbeitung von Ressourcen bereits jetzt über 90 Prozent des Verlustes der Artenvielfalt und etwa die Hälfte der Treibhausgasemissionen verbunden. Alleine durch den Transport der Pakete zu Lagern und Geschäften in Europa werden während der Black Week laut Prognosen 1,2 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Das sind fast 600.000 Tonnen und damit 94 Prozent mehr als in einer durchschnittlichen Woche. Diese zusätzliche Verschmutzung entspricht alleine etwa 3.500 Hin- und Rückflügen von Paris nach New York.

Klimarettung nur mit Ressourcenwende

Den Black Friday brachte Amazon erst 2008 nach Europa, jetzt wollen laut Prognosen der Black Friday GmbH die Deutschen im Schnitt 300 Euro an diesem Tag ausgeben. Eine weitere Kehrseite des exzessiven Konsums: Amazon zerstört seit Jahren illegal unverkaufte Neuwaren und Retouren, wie Greenpeace-Recherchen belegen. Auch damit vernichtet der Konzern systematisch wichtige Ressourcen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) betonte gerade erst bei der COP27, dass es die Klimarettung nur mit einer Ressourcenwende geben werde. „Um dem Artensterben und der Klimakrise noch rechtzeitig zu begegnen, ist der Ressourcenverbrauch drastisch zu senken. Das geht nur mit einer grundsätzlichen Neuorientierung unseres auf permanentes Wachstum ausgerichteten Wirtschafts- und Konsummodells. Wir brauchen ein Ressourcenschutzgesetz mit absoluten Grenzwerten für den Ressourcenverbrauch in Deutschland”, sagt Wohlgemuth.

Pressemitteilung Greenpeace

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