Boehringer Ingelheim beteiligt sich an den Dioxin-Sanierungsarbeiten in der Boberger Niederung

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) und Boehringer Ingelheim haben eine gemeinsame Lösung für die Sanierung der belasteten Fläche in der Boberger Niederung erarbeitet.

 

Auch wenn Boehringer Ingelheim bodenschutzrechtlich nicht der Verursacher ist, wird sich das Unternehmen freiwillig an der Sanierung beteiligen und einen substanziellen Teil der Sanierungskosten übernehmen. Darauf haben sich beide Parteien nach konstruktiven Gesprächen im November 2020 geeinigt. Die Summe der Sanierungskosten wird gegenwärtig auf bis zu 10,5 Millionen Euro geschätzt. Boehringer Ingelheim wird sich daran mit einem Betrag in Höhe von 3,75 Millionen Euro freiwillig beteiligen.

Umweltsenator Jens Kerstan: „Mit dem Abschluss der Verhandlungen mit Boehringer Ingelheim sind zwei gute Nachrichten verbunden. Zum einen, dass der in der Anfangsphase des Dioxin-Fundes ökologische Schaden nach genauer Untersuchung durch unser Fachamt nicht so groß wie zunächst befürchtet eingetreten ist. Jetzt haben wir ein genaueres Bild und wissen, was die unerlässliche Sanierung voraussichtlich kosten wird. Die Herkunft der Schadstoffe ist nicht abschließend geklärt. Auch wenn es nahe liegt, dass die Schadstoffe ursprünglich aus der Produktion von Boehringer Ingelheim stammen, liegen uns keine Hinweise darüber vor, wie die Stoffe schließlich in die Boberger Niederung gelangt sind. Umso mehr begrüße ich die jetzt erzielte freiwillige finanzielle Beteiligung von Boehringer Ingelheim an den Sanierungskosten. Das ist ein wichtiger Beitrag und das ist die zweite gute Nachricht. Jetzt gilt es, die Sanierung erfolgreich durchzuführen, damit die Fläche wieder wie früher von den Anwohnerinnen und Anwohnern genutzt werden kann.“

Um die Sanierung vorzubereiten, wurde im Auftrag der BUKEA in den vergangenen Monaten eine gründliche Sanierungsuntersuchung mit Bohrungen und Laboruntersuchungen zur Erkundung der tieferen Bodenschichten durchgeführt. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse wird ein geeignetes Sanierungskonzept erarbeitet. Die Sanierung der belasteten Fläche in der Boberger Niederung soll ab (zwei Jahre Vorplanung, ein Jahr Durchführung = gegen 2023 beendet) werden.

Matthias Reinig, Leiter Unternehmenskommunikation von Boehringer Ingelheim: „Wir schätzen das professionelle Vorgehen der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft bei der Sanierung der belasteten Fläche in der Boberger Niederung. Aufgrund unserer gemeinsamen Tradition und Verbundenheit zur Stadt freuen wir uns, dass sich Boehringer Ingelheim und die BUKEA auf eine gemeinsame Finanzierung der Sanierung verständigen konnten.“

Bei einer routinemäßigen Hintergrundmessung im nördlichen Bereich der Boberger Niederung waren im Herbst 2018 erhöhte Dioxinwerte im Erdreich festgestellt worden. Der Bereich wurde umgehend abgesperrt und umfangreiche Erkundungs- und Untersuchungsmaßnahmen eingeleitet. In den angrenzenden Wohngebieten von Mümmelmannsberg und Boberg, in den Angelteichen, im Grundwasser sowie im angrenzenden Badesee wurde keine Kontamination festgestellt. Auch in Proben von Beeren, Pilzen und Fischen aus dem Gebiet wurden keine erhöhten Werte nachgewiesen.

Weitere Informationen zum Fortschritt der Sanierung der Boberger Niederung sind online unter www.hamburg.de/untersuchungen-boberg zu finden.

Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)

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