Bohr- und Erkundungsarbeiten in der Boberger Niederung

Im nördlichen Bereich des Naturschutzgebiets Boberger Niederung haben heute die Bodenproben durch ein spezialisiertes Ingenieurbüro begonnen. Untersucht werden die unterhalb des Bahndammes gelegenen Ablagerungen von Boden- und Bauschuttabfällen, in denen bei so genannten Hintergrund-Messungen im September zufällig deutlich erhöhte Dioxinwerte im Erdreich festgestellt wurden. Diese sind vermutlich in den 1960er Jahren dort hingelangt.

 

Ob die Verunreinigung punktuell oder großflächiger ist und welche Maßnahmen sich daraus ergeben, ist noch unklar. Ergebnisse der Untersuchung sollen in den nächsten Wochen vorliegen.

Um eine schnelle und professionelle Beprobung zu ermöglichen, wurde rund um die 1.500 Quadrat-meter große Fundstelle der nördliche Bereich des Naturschutzgebiets (NSG) abgesperrt. Das zu un-tersuchende Gebiet wurde sicherheitshalber auf vier Hektar erweitert. Es liegt südlich der Stormar-ner Kreisbahn, zwischen den Parkplätzen „Unterberg“ im Osten und „Walter-Hammer-Weg“ im Wes-ten. Das Untersuchungsgebiet wurde in 18 Arbeitsfelder eingeteilt und wird nun nach den Vorgaben der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) beprobt.

Bei der zu untersuchenden Fläche handelt es sich um einen Böschungsbereich beiderseits des Moor-weges im NSG Boberger Niederung. Die Böschung ist in weiten Teilen mit Unterholz bewachsen und wurde bisher nicht als altlastverdächtig eingestuft, da es keine Hinweise auf Abfälle und mögliche Belastungen gab. Ein Luftbild aus dem Jahr 1962 legt nun die Vermutung nahe, dass damals zusam-men mit möglichweise per Bahn oder per LKW angeliefertem Boden- und Bauschutt auch illegaler Industrieabfall abgekippt wurde. Die Suche nach einem Verursacher wurde ebenfalls aufgenommen.

Weitere Informationen finden sich unter www.hamburg.de/altlasten und werden laufend aktuali-siert. Es ist geplant, im November eine Informationsveranstaltung für Anwohnerinnen und Anwohner in den benachbarten Wohngebieten durchzuführen.

Jens Kerstan, Umweltsenator, erklärt dazu: „Den Dioxinfund in Boberg nehmen wir sehr ernst. Wir werden den Fundort jetzt zeitnah genauer untersuchen. Erst in den kommenden Wochen können wir genauer abschätzen, welche Maßnahmen nötig sind. Die Suche nach einem Verursacher läuft bereits. Die Anwohnerinnen und Anwohner werden wir umfassend informieren und auf dem Laufenden hal-ten.“

Fragen der Bevölkerung unter: bodenschutz-altlasten(ät)bue.hamburg.de

Pressemitteilung der Behörde Umwelt und Energie

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