Vor dem Hintergrund des ersten bundesweiten Artenschutzreports, den das Bundesamt für Naturschutz am Mittwoch dieser Woche veröffentlichte, fordert der BUND Hamburg den Senat auf, dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beizutreten.
Das 2012 ins Leben gerufene Bündnis wird vom Bundesamt für Naturschutz unterstützt und hat sich zum Ziel gesetzt, den zunehmenden Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen. „Der Artenschutz in der Hansestadt muss eine zentrale Aufgabe des neuen Senates sein“, fordert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. „Aufgrund seiner besonderen geografischen Lage und der Vielfalt der Lebensräume mit Marsch und Geest im Stromspaltungsgebiet der Elbe trägt Hamburg eine besondere Verantwortung für den Erhalt vieler seltener Arten“, so Braasch weiter.
In Hamburg stehen 35 Prozent aller Brutvögel, 55 % der Farn- und Blütenpflanzen, 81 % der Schmetterlinge, 39 % der Säugetiere und 88 % der Amphibien auf der Roten Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Eine der wesentlichen Ursachen für den anhaltenden Artenschwund in Hamburg ist der Verlust von Lebensräumen. Jedes Jahr fällt in Hamburg eine Fläche von 150 Hektar der Siedlungsentwicklung zum Opfer, das entspricht fast der Fläche der Außenalster.
Der BUND fordert die rot-grüne Koalition auf, in einem ersten Schritt zumindest die Festlegung im neuen Koalitionsvertrag eins zu eins umzusetzen. Danach dürfen Landschaftsachsen, Flächen des Biotopverbunds und der Grünen Ringe sowie Pufferzonen zu Naturschutzgebieten nicht mehr bebaut werden. Bis spätestens 2020 müsste die Neuversiegelung in Hamburg netto auf Null reduziert werden. „Wohnungs- und Hafenwirtschaft sowie die Handelskammer melden schon jetzt einen weiteren Bedarf an Flächen an. Die Olympia-Bewerbung wird den Kampf um die Flächen nochmals verstärken“, so Braasch. Jetzt müsse sich Rot-Grün aufmachen und konkrete Antworten auf den zentralen Zielkonflikt bei der Flächennutzung in Hamburg finden.
Pressemitteilung BUND HH