BUND lehnt einseitige Öffnung der Alten Süderelbe ab

Vor dem Hintergrund der Bürgerschaftsdebatte zur Öffnung der Alten Süderelbe am Mittwoch fordert der BUND Hamburg, weitergehende Untersuchungen zur Öffnung der Alten Süderelbe ausschließlich auf mehrseitige Öffnungsvarianten zu konzentrieren. Der im Forum Tideelbe favorisierten einseitigen Öffnung erteilt der Verband nach Auswertung der bisherigen Gutachten eine klare Absage.

 

„Eine einseitige Öffnung bringt keinen richtigen Mehrwert. Daher lehnen wir diese Option ab. Die Elbvertiefungen der letzten Jahrzehnte sind die Hauptursache für den schlechten und kritischen Zustand der Elbe. Mit der Öffnung der Süderelbe würde für etliche Millionen ein wertvolles Stillgewässer geopfert, um der Elbe zu helfen und um ein neues tidebeeinflusstes Biotop anzulegen“, so Christiane Blömeke. Ob eine mehrseitige Öffnung der Alten Süderelbe in den vom Senat angekündigten Untersuchungen den erheblichen Eingriff in das bestehende Ökosystem rechtfertigen könnte, müsse sich erst zeigen.

Der BUND Hamburg erkennt das hohe Konfliktpotential bei allen Maßnahmen und kann gerade bei der Diskussion um die Alte Süderelbe die Befürchtungen vor Ort nachvollziehen. Daher fordert der BUND vom Senat in den anstehenden Prüfungen insbesondere auch Fragen zum Hochwasserschutz und zum Artenschutz zu klären und alle Bedenken auszuräumen. Unabhängig davon ist es aus Sicht des BUND zwingend erforderlich, unverzüglich weitere Lösungen für die Probleme der Tideelbe zu entwickeln.

„Die Energie – insbesondere der antragstellenden CDU-Fraktion – die jetzt in die Diskussion um die Öffnung der Alten Süderelbe fließt, wäre im Widerstand gegen die schädliche Flussvertiefung besser angelegt gewesen. Es muss doch das Grundübel bekämpft werden. Die vorerst abgeschlossene Elbvertiefung verstärkt die grundlegenden Probleme der Tideelbe massiv“, so Christiane Blömeke

Hintergrund:

Die im Rahmen des Forums Tideelbe im letzten Jahr vorgelegten naturschutzfachlichen Gutachten

(Alte Süderelbe (forum-tideelbe.de) zeigen auf, dass nur mit einer mehrseitigen Öffnung der Alten Süderelbe eine wichtige Bypass-Funktion zum Hamburger Hafen erreicht werden kann. Dies wäre insbesondere für die Fischfauna entscheidend. Eine solche Maßnahme wurde schon im Integrierten Bewirtschaftungsplan (IBP) Elbästuar (IBP Elbeästuar – Teil Hamburg und Schleswig-Holstein (natura2000-unterelbe.de)) als ökologisch wichtige Maßnahme mit hoher Priorität von Hamburg und Schleswig-Holstein vorgeschlagen und ist bisher nicht umgesetzt worden.

Pressemitteilung BUND Hamburg

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