NABU, BUND und WWF unterstützen Vorstoß von Wirtschaftssenator Michael Westhagemann für Kooperation der norddeutschen Seehäfen
Die Umweltverbände BUND, NABU und WWF begrüßen die Initiative von Wirtschaftssenator Michael Westhagemann, sich für eine engere Kooperation der norddeutschen Seehäfen einzusetzen. Im Zuge der Planungen zur Fahrrinnenanpassung der Unterelbe hatten die klagenden Verbände genau dies bereits zu Beginn des Verfahrens angemahnt. Der wirtschaftliche Wettstreit der deutschen Nordseehäfen Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg untereinander sei widersinnig und müsse beendet werden mit dem Ziel, gemeinsam kluge Strategien gegenüber der Konkurrenz aus Rotterdam, Antwerpen und Le Havre zu entwickeln.
„Der Schritt ist ökonomisch überfällig, um teure Doppelinfrastruktur in den verschiedenen Bundesländern zu vermeiden und gezielt die Stärken der einzelnen Häfen gegenüber der europäischen Konkurrenz zu entwickeln. Ökologisch wäre er mehr als sinnvoll, weil an unterschiedlichen Standorten erhebliche Umweltschäden vermieden werden könnten“, so die Umweltverbände.
Deswegen fordern die Umweltverbände den Wirtschaftssenator auf, die anstehende Vertiefung der Elbe zu stoppen. Nach der bereits fast fertiggestellten Verbreiterung (Begegnungsbox) zwischen dem Hamburger Hafen und Glückstadt sei die jetzt anstehende Vertiefung der Elbe durch eine optimierte Kooperation vor allem mit dem Tiefwasserhafen Wilhelmshaven vermeidbar. Die Initiative des Wirtschaftssenators dürfe kein Lippenbekenntnis bleiben und müsse nach Auffassung der Verbände nicht nur wirtschaftliche, sondern auch nachhaltige Ziele verfolgen.
Insgesamt werden bei der Fahrrinnenanpassung rund 40 Millionen Kubikmeter Sedimente gebaggert, wobei die Vertiefung allein (also ohne die bereits erfolgte Verbreiterung) drei Viertel der Maßnahme ausmacht. Die Vertiefung allein koste rund 800 Mio. Euro und ziehe weitere Ausgaben durch zunehmende Unterhaltungsbaggerungen nach sich. Diese könnten ohne eine Vertiefung ebenfalls massiv reduziert werden könnten.
Insofern könnte in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit die unnötige Ausgabe von rund einer Milliarde an Steuergeldern in den nächsten Jahren vermieden werden. Der Elbe hingegen würde der größte Teil des ökologisch riskanten Eingriffs erspart bleiben.
Pressemitteilung von BUND, NABU und WWF