Corona-Pandemie verändert Mobilität

Hamburgs Kfz-Verkehr 19 Prozent unter dem Niveau von 2019 – Radverkehr 23 Prozent darüber
Das Verkehrsaufkommen in Hamburg hat sich in Folge der Corona-Pandemie im Jahr 2021 insgesamt rückläufig entwickelt. Im Vorjahresvergleich sinken die Verkehrszahlen für Kraftfahrzeuge und Fahrräder um jeweils rund acht Prozent gegenüber 2020. Gegenüber dem Vor-Corona-Stand von 2019 ist beim Kfz- und Radverkehr eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten.

 

Während der Radverkehr 2021 den zweithöchsten Wert seit Beginn der Messungen erreichte und aktuell 23 Prozent über dem Niveau von 2019 liegt, ist der Kfz-Verkehr auf Hamburgs Stadtstraßen gegenüber 2019 um 19 Prozent zurückgegangen.

Auch beim Ausbau der Radinfrastruktur erreichte Hamburg den zweithöchsten Wert seit Beginn der systematischen Erfassung. 2021 wurden insgesamt 56 Kilometer Radwege neu gebaut oder saniert. Im vergangenen Jahr erreichte diese Zahl den Rekordwert von 62 Kilometern. Für die Jahre 2015 bis 2019 lag der Wert bei durchschnittlich 35,4 Kilometern.

Zu den 2021 erstmals gebauten Radverkehrsanlagen zählen die so genannten Protected Bike Lanes, die unter anderem in der Harburger Straße (Bezirk Harburg), am Sander Damm (Bezirk Bergedorf), in der Stormarner Straße (Bezirk Hamburg-Nord) und an der Esplanade (Bezirk Hamburg-Mitte) fertig gestellt wurden. Diese vom Kfz- und Fußverkehr baulich getrennten Radstreifen sollen künftig in Hamburg noch häufiger zum Einsatz kommen, um das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden zu stärken.

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „2021 war das zweitstärkste Fahrradjahr in Hamburg überhaupt – sowohl war die Zahl der Radfahrenden angeht, als auch beim Ausbau der Radinfrastruktur. 2021 war das erste Jahr, in dem sich die Corona-Pandemie vollständig über das gesamte Jahr auf die Mobilitätszahlen ausgewirkt hat und wir sehen hier deutliche Verschiebungen innerhalb der verschiedenen Verkehrsträger: Der Radverkehr liegt aktuell 23 Prozent über dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Der Kfz-Verkehr ist gleichzeitig um 19 Prozent gegenüber 2019 zurückgegangen. Das Ausmaß dieser Veränderungen ist zweifellos der Pandemie geschuldet – gleichzeitig bedeuten die Zahlen aber auch die Beschleunigung eines langfristigen Trends: Schon von 2000 bis 2019 hat sich der Radverkehr in Hamburg um rund 80 Prozent erhöht, während der Kfz-Verkehr auf den Stadtstraßen im selben Zeitraum um rund 7 Prozent zurückgegangen ist. Diese Entwicklung zu einer Mobilitätswende wollen wir politisch weiter fördern und so gut wie möglich verstetigen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei auch das Bündnis für den Rad- und Fußverkehr. Die sehr gute Zusammenarbeit mit allen Bezirken und den vielen Bündnispartnern hat es möglich gemacht, so viele Radkilometer neu zu bauen und zu sanieren wie erst einmal zuvor. Die hervorragende Entwicklung der vergangenen beiden Jahre wollen wir fortsetzen und idealerweise weiter steigern.“

Pressemitteilung der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende


Fortschritt des Radverkehrs in 2021:
„Dem Rad kommt bei der Mobilitätswende eine verbindende Rolle zu“

Der Hamburger Senat hat heute darüber informiert, dass im Jahr 2021 stadtweit 56 Kilometer Radverkehrsinfrastruktur neu gebaut und saniert wurden.

Dazu Lars Pochnicht, Radverkehrsexperte der SPD-Fraktion Hamburg: „Das Hamburger Radverkehrsnetz macht ordentlich Strecke: 56 neue Kilometer sind eine hervorragende Nachricht für Hamburg – auch wenn die ehrgeizige Zielsetzung im Koalitionsvertrag von 60 Kilometern nicht ganz erreicht werden konnten. Zu dem guten Ergebnis haben auch die umfangreichen Planungsprozesse der letzten Jahre beigetragen, die jetzt endlich umgesetzt werden können. Neben dem erfolgreichen Ausbau der Velorouten sind auch die Radwege in den Bezirken und Stadtteilen ein wichtiger Faktor, um Hamburg für Radfahrende attraktiver zu machen und eine erfolgreiche Verzahnung mit dem ÖPNV zu erreichen. Und die neue Infrastruktur wird angenommen: Die Zahl der Radfahrenden ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, von 2000 bis 2019 um 80 Prozent und liegt am Ende des zweiten Pandemiejahres mit 23 Prozent über dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Die Mobilitätswende lebt von Angeboten, die den Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel attraktiv machen, und davon, dass sich die Verkehrsmittel ergänzen. Dem Rad kommt dabei eine besonders verbindende Rolle zu. Jetzt gilt es, nicht locker zu lassen und den Erfolg der letzten Jahre auch 2022 zu wiederholen.“

Pressemitteilung SPD Bürgerschaftsfraktion

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