Das Radschnellnetz der Metropolregion nimmt Konturen an

Das Radschnellnetz der Metropolregion Hamburg wird konkret. Im Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft hat die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende heute erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudien vorgestellt. Auf insgesamt 300 Kilometern sollen die Radschnellwege zukünftig in alle Himmelsrichtungen aus und in die Metropolregion führen und damit die Mobilitätswende unterstützen.

 

Die Zielpunkte der sieben auf Hamburg zulaufenden Radschnellwege liegen in Bad Bramstedt, Ahrensburg, Geesthacht, Lüneburg, Stade, Elmshorn und perspektivisch Tostedt. Sie sollen sich auszeichnen durch eine besondere Breite, um ein sicheres Überholen zu ermöglichen, aber vor allem auch durch nur sehr wenige Kreuzungen und Ampeln. Dadurch sollen Radfahrende von unterschiedlicher Geschwindigkeit jeweils deutlich schneller und komfortabler als bisher auch mittellange Strecken bewältigen können. Die Machbarkeitsstudien zu den einzelnen Strecken werden im Rahmen eines Leitprojekts der Metropolregion erarbeitet, an dem sich Hamburg aktiv beteiligt. Sie befinden sich aktuell kurz vor der Fertigstellung, das Projekt wird länderübergreifend von 13 Kooperationspartnern umgesetzt.

Anjes Tjarks Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Die Radschnellwege bieten ein enorm hohes Potenzial für die Umsetzung der Mobilitätswende. Wir wollen sie zu einer echten Alternative für die mehr als 300.000 Pendlerinnen und Pendler machen, die täglich nach Hamburg rein- und rausfahren. Die Chancen hierfür sind auch durch die immer größere Verbreitung von E-Bikes deutlich gestiegen. Aber wir brauchen dafür auch sichere und kreuzungsarme Strecken, auf denen das Fahrradfahren richtig Spaß macht. Genau das packen wir jetzt mit unseren Partnern in den Kreisen und Kommunen an. Auf vielen Strecken wird man mehrere Kilometer ampelfrei radeln können, so dass ein gutes und entspanntes, aber gleichzeitig zügiges Radeln über mittlere Distanzen für alle Menschen ermöglicht wird. Ein besonderes Highlight ist für mich der aus Bad Bramstedt über Norderstedt ankommende Radschnellweg, der auf der Güterbahn entlang der U1 laufen wird.

In Hamburg selbst werden wir dafür sorgen, dass die Radschnellwege sich sehr gut mit unserem weitgehend fertiggestellten Veloroutennetz ergänzen und fließend ineinander übergehen: Jeder einzelne in Hamburg ankommende Radschnellweg erhält einen Anschluss an eine Hamburger Veloroute. Einige Radschnellwege können wir sogar im Radschnellwegstandard bis in die Innenstadt bauen. Die ersten Abschnitte werden dieses Jahr in die Umsetzung gehen.“

Elfi Heesch, Landrätin des Kreises Pinneberg und federführend im Projekt Radschnellwege für die Metropolregion: „Ich freue mich, dass ich als neue Landrätin des Kreises Pinneberg verantwortlich in ein so zukunftsweisendes Projekt einsteigen darf. Radschnellwege ermöglichen ein unkompliziertes und weitgehend störungsfreies Fahrradfahren für Pendler*innen, aber auch für Freizeitradler*innen. Ich erwarte, dass in Anbetracht der Klimadebatte viele Menschen zunehmend bereit sein werden, sich auch im Alltag verstärkt auf das Rad zu schwingen. Diese Entwicklung haben wir schon während der Coronapandemie beobachtet: die Fahrradgeschäfte erfahren eine starke Nachfrage.

Seitens des Kreises Pinneberg freut es mich besonders, dass wir unser Projektziel in einem breiten politischen Konsens und auf Augenhöhe mit unseren Partner in der Metropolregion gemeinsam verfolgen.“

Im Rahmen der Machbarkeitsstudien werden die Routen von insgesamt neun Radschnellwegen geklärt, sieben davon mit Zulauf auf Hamburg. Die Machbarkeitsstudien werden zu 80 Prozent von der Metropolregion Hamburg gefördert und sprechen gutachterliche Empfehlungen dafür aus, was auf den einzelnen Abschnitten getan werden müsste, um sie umzusetzen. Sie sind noch keine Verkehrsplanungen, schaffen aber die Grundlage dafür, um nun in die Detailplanungen und den Bau einsteigen zu können.

Pressemitteilung der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende

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