Am Overhaken bei Warwisch an der Elbe wird neuer Lebensraum für die seltene Pflanze geschaffen
Im Landschaftsschutzgebiet Hamburger Elbe in Höhe Overhaken werden Tidelebensräume für Pflanzen und Tiere deutlich verbessert. Die Maßnahmenfläche gehört auch zum Flora-Fauna-Habitat Gebiet Hamburger Unterelbe.
Der Schwerpunkt der Maßnahmen besteht in der Schaffung von Lebensräumen für den Schierlings-Wasserfenchel. Diese bis zu zwei Meter hohe Pflanze hat ihre ökologische Nische im Wechselwasserbereich von Ebbe und Flut. Sie kommt weltweit nur an der Elbe und ihren tidebeeinflussten Nebenflüssen vor. Der Verbreitungsschwerpunkt dieser Art liegt in Hamburg. Zur Verbesserung und eines Schaffung eines dichten und vielfältigen tidebeeinflussten Lebensraumes zählen:
Rückbau einer vorhandenen ehemaligen Badeanstalt und Anschluss an einen neuen Priel
Ziel ist es, die Spundwandeinfassungen und die Beton- und Stahlteile der ehemaligen Badeanstalt zurück zu bauen, um flache naturnahe Ufer zu erhalten. Das Becken der ehemaligen Badeanstalt wir über den neu zu bauenden Priel dem Tideeinfluss ausgesetzt. Damit wird ein neuer Tidelebensraum an der Elbe geschaffen.
Anlage eines Priels
Ein neuer Priel von 240 m Länge soll angelegt werden. Durch die täglich einschwingende Tide im Priel werden neue Lebensräume geschaffen: Offene Schlammufer entstehen, Weiden werden aufwachsen und gelegentlich umfallen. Diese neuen Standorte bieten Lebensraum für den Schierlings-Wasserfenchel und andere Pionierarten. Der Aushubboden in einer Größenordnung von 8.000 m³ für den neuen Priel muss abgefahren werden.
Anlage einer Schlenze (Bucht)
Die Deckwerke (Uferbefestigungen) an der Elbe sind in der Regel gradlinig und haben keine strömungsberuhigten Bereiche. Viele typische Pflanzen und Tiere der Elbe benötigen jedoch Stillwasserzonen. Durch die Absenkung der Uferbefestigungen aus Schlackesteinen auf einer Breite von 15 bis 20 m und dahinter die Anlage einer Flachwasserzone werden naturnahe Uferlebensräume an der Elbe geschaffen.
Anlage eines Sandwalls
Durch den neuen Sandwall entsteht ein Trockenlebensraum für seltene Insekten wie z.B. Sandbienen und Pflanzen wie dem Feld-Mannstreu.
Sicherheit des Deiches
Sicherheit geht vor, daher wurden die Überfahrt des Deiches und der Weg zum Baufeld aufwendig mit einer Betonplatten bzw. einer Stahlplattenbahn ausgelegt. Bis zum Beginn der Sturmflutsaison werden alle Arbeiten abgeschlossen sein.
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt und Energie