Umfangreicher Forschungsauftrag soll Lebensbedingungen des Fisches im Tideelbe-Bereich klären
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) hat ein großes Forschungsvorhaben zu den Laich- und Aufwuchsbedingungen des Stints im Süßwasserbereich der Tideelbe in Auftrag gegeben.
Ziel ist die Erhebung aktueller quantitativer Daten zur Dokumentation des aktuellen Stintbestandes sowie zur Lage und Qualität der Laich- und Aufwuchshabitate. Zentraler Bestandteil des Auftrags ist ein Monitoring sämtlicher Entwicklungsstadien des Stintes im Süßwasserbereich der Tideelbe über vier Jahre, bei dem gleichzeitig Umweltparameter erhoben werden, die Einfluss auf den Lebenszyklus des Stintes haben könnten.
Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Monitoring sollen Empfehlungen formuliert werden, wie eine Verbesserung der Lebensbedingungen des Stintes in der Tideelbe erreicht werden könnte. Die Untersuchung soll fünf Jahre dauern, er Abschlussbericht Ende 2025 vorliegen. Die Kosten dafür betragen 750.000 Euro.
Umweltsenator Jens Kerstan: „Gibt es in der Elbe einen Rückgang der Stintpopulation? Wie groß ist dieser tatsächlich? Es gibt Meldungen und Anzeichen, die uns Sorge bereiten. Deswegen brauchen wir jetzt Aufklärung und Ursachenforschung. Mit dem von uns angestoßenen Untersuchungsprogramm wollen wir Maßnahmen entwickeln, die der Stintpopulation helfen. Das beauftragte Gutachten soll dafür die Grundlage bilden.“
Der Stint ist die dominante Fischart der Tideelbe und spielt eine zentrale Rolle im Nahrungsnetz. Während adulte Stinte nach dem Laichen im Laufe des Jahres wieder in die Nordsee abwandern, entwickeln sich die Eier und Larven des Stintes im Süßwasserbereich der Tideelbe. Die jungen Stinte wandern dann im Verlaufe des Sommers überwiegend in den Brackwasserbereich ab und stellen dort für eine Vielzahl von Tieren eine wichtige Nahrungsquelle dar.
Der Lebensraum des Stintes in der Tideelbe wurde in den letzten Jahrhunderten ständig verändert und unterliegt auch klimawandelbedingten Veränderungen. Im Laufe des letzten Jahrzehnts wurde ein deutlicher Rückgang der Fangzahlen beobachtet. Über die Ursachen dieser Entwicklung wird diskutiert. In Frage kommen verschiedene Einflussfaktoren, deren Zusammenwirken möglich ist. Aktuell fehlen quantitative Daten, die den aktuellen Zustand des Stintbestandes der Tideelbe dokumentieren, und Kenntnisse über die aktuellen Laich- und Aufwuchsbedingungen, aus denen Rückschlüsse auf Ursachen des beobachteten Rückgangs möglich sind.
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft