Der Große Wiesenknopf ruft zum Schutz der Feuchtwiesen auf

Die Loki Schmidt Stiftung hat den Großen Wiesenknopf zur Blume des Jahres 2021 ernannt, um für die Erhaltung seines Lebensraumes, der schonend genutzten Wiesen und Weiden (extensives Grünland) zu werben. Diese seltener werdende Blume kann jetzt im Frühling im Garten ausgesät oder als Staude gepflanzt werden. Bei der Loki Schmidt Stiftung können anlässlich des 102. Geburtstag der Gründerin der Stiftung Samenpostkarten bestellt werden. Am 3. März ist der 102. Geburtstag der Naturschützerin, Pädagogin und Forscherin Loki Schmidt.

 

Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) gehört zu den Rosengewächsen und ist nicht zu übersehen, denn seine dunkelroten, knöpfchenförmigen Blütenstände ragen meist 50 bis 120 cm in die Höhe. Der Große Wiesenknopf ist eine Nahrungsquelle und Lebensraum für verschiedene Schwebfliegen- und Bienenarten sowie Tagfalter. Sein Lebensraum, die schonend genutzten, feuchten bis nassen Wiesen und Weiden sind tierisch artenreich: Dort brütet der Große Brachvogel, der Moorfrosch springt in die Pfütze, der Aurorafalter flattert zwischen den Blumen und Heuschrecken zirpen im Gras. Neben dem Großen Wiesenknopf wachsen dort auch Bach-Nelkenwurz, Sumpfdotterblume oder Wiesen-Alant.

Das Grünland wird heute jedoch auf fast allen Flächen sehr intensiv und nicht schonend genutzt, sodass die Bestände des Großen Wiesenknopfes zurückgehen und er bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen steht. Schonend genutztes Grünland wird regelmäßig, aber meist nur ein bis zweimal im Jahr gemäht oder mit einer geringen Viehdichte beweidet, damit Pflanzen wie der Große Wiesenknopf genug Zeit haben, um zu wachsen und Blüten auszubilden. Die Intensivierung der Landwirtschaft hat dazu geführt, dass heute jedoch fast alle Wiesen sehr häufig gemäht werden – bis zu sechs Mal im Jahr. Es werden schnell wachsende Hochleistungsgräser und Klee angebaut, die stark gedüngt werden. Auf diesen Wiesen und Weiden ist wenig Platz für Wildkräuter und Wildtiere. Außerdem werden Feuchtwiesen trockengelegt oder zu Äckern umgewandelt. Problematisch ist auch, dass vielfach die Bewirtschaftung von Feuchtwiesen- und weiden aufgegeben wird, da sie durch die Feuchtigkeit schwer mit Treckern zu befahren sind. Dann geht diese artenreiche Kulturlandschaft verloren, und es entwickeln sich Röhrichte oder Brennnesseln und später Gehölze.

Auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon kann der Große Wiesenknopf ein Zuhause finden. Er wächst gerne sonnig bis halbschattig auf feuchten Wiesen, am Teichrand, im Beet oder im Blumentopf im Freiland. Bei der Loki Schmidt Stiftung kann man eine Samenpostkarte gegen eine Bearbeitungsgebühr von 3 € bestellen und die Pflanze selbst aussäen. Jetzt im Frühling ist die Wildform des Großen Wiesenknopfes auch bei Staudengärtnereien erhältlich.

Die Loki Schmidt Stiftung bietet in Hamburg, Norddeutschland und Online verschiedene Führungen, Tagungen und andere Aktionen zum Großen Wiesenknopf an und stellt die Pflanze in ihrem natürlichen Lebensraum vor. Die Termine stehen im gedruckten Veranstaltungskalender und auf der Website (www.loki-schmidt-stiftung.de). Auch eine ausführliche Broschüre über die Blume des Jahres 2021 kann bestellt werden.

Die Loki Schmidt Stiftung:

Die Loki Schmidt Stiftung kauft, gestaltet und pflegt seit 40 Jahren Grundstücke für den Naturschutz, damit selten gewordene Pflanzen und auch Tiere dort überleben können. Viele praktische Projekte zum Schutz der Natur in Hamburg und ganz Deutschland haben die Stiftung bekannt gemacht. Mit der Aktion „Blume des Jahres“ rückt die Loki Schmidt Stiftung seit 1980 in jedem Jahr einen selten gewordenen Lebensraum in den Fokus und gibt der Natur damit eine Stimme. Die Arbeit der Stiftung wird zu großen Teilen durch Spenden finanziert (Spendenkonto: IBAN: DE37 2005 0550 1280 2292 28).

Pressemitteilung Loki Schmidt Stiftung

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