Deutsche Umwelthilfe kritisiert die Verzögerung

… eines Förderstopps der Bundesregierung bei Agrokraftstoffen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Bundesregierung auf, die staatlich geförderte Verschwendung von Raps, Weizen und Mais als Agrosprit im Tank sofort zu beenden. Nachdem Umweltministerin Lemke einen entsprechenden Gesetzesentwurf angekündigt hat, diskutiert die Bundesregierung aktuell über den Förderstopp von Agrosprit.

 

Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Jeden Tag landet Weizen für etwa 15 Millionen Laibe Brot in Europas Fahrzeugtanks. Damit tragen Agrokraftstoffe zur globalen Nahrungsmittelknappheit und zum Preisdruck bei Lebensmitteln bei. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Umweltministerin Steffi Lemke haben bereits im vergangenen Jahr einen Förderstopp von Agrosprit bis 2025 gefordert. Hinter dieses Ziel dürfen sie auf keinen Fall zurückfallen, ein Förderstopp ist überfällig. Schon seit Wochen wird die ‚zeitnahe‘ Veröffentlichung des BMUV-Gesetzentwurfes angekündigt, bislang jedoch ohne Resultat. Wir fordern die Bundesregierung zu schnellem Handeln auf, um die Verschwendung von Essen im Tank sofort zu beenden.“

In seinem kürzlich vorgestellten Sofortprogramm für den Verkehr will Verkehrsminister Wissing die Anrechenbarkeit von Agrosprit weiter ermöglichen, ohne ein Enddatum für deren Förderung zu nennen. Dabei ist der Förderstopp von Agrokraftstoff eine simple und schnell umsetzbare Maßnahme, um dringend benötigte Flächen für Nahrungsmittelproduktion, Klimaschutz und Biodiversität zur Verfügung zu stellen.

Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Agrosprit ist nicht nur teurer als fossiler Sprit. Durch seinen hohen Flächenbedarf schadet er auch massiv dem Klima. Diesen Unsinn auch noch staatlich zu fördern, ist absurd. Verkehrsminister Wissing muss endlich damit beginnen, für die Bürgerinnen und Bürger im Lande und nicht für die Automobilindustrie zu arbeiten. Es geht darum, den Spritverbrauch der Pkw-Neuwagen radikal zu senken und eben nicht immer größeren Stadtpanzern auch noch Agrosprit in Riesentanks einzufüllen.“

Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe

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