… zu Black Friday und Cyber Week: Handel muss klimaschädlichen Konsum-Wahnsinn beenden
Zum heutigen Black Friday und dem bevorstehenden Cyber Monday am 29. November fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Handel dazu auf, die ressourcenvergeudenden und klimaschädlichen Rabatttage endlich abzuschaffen. Allein für Black Friday und Cyber Monday wird ein Handelsumsatz von rund fünf Milliarden Euro erwartet – auf Kosten der Umwelt und zukünftiger Generationen.
Anstatt die Verschwendungsspirale immer weiter zu drehen, sollten Händler auf ein kontinuierliches Angebot tatsächlich benötigter Waren sowie auf qualitativ hochwertige Produkte, Langlebigkeit und einen Reparaturservice setzen. Aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher sollten anstelle des Kaufs unnötiger Geräte funktionsfähige Ware so lange wie möglich nutzen, sowohl Black Friday als auch Cyber Monday die rote Karte zeigen und Händler stärken, die bei der Rabattschlacht nicht mitmachen.
„Angesichts wachsender Abfallberge und der fortschreitenden Klimakrise müssen wir dringend sparsam mit unseren Ressourcen umgehen. Am Black Friday und während der Cyber Week passiert jedoch das Gegenteil. Viele Produkte, insbesondere Elektrogeräte, werden aufgrund von Rabatten neu gekauft, obwohl alte Geräte noch funktionieren oder leicht repariert werden könnten. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich nicht täuschen lassen. Am umweltfreundlichsten und günstigsten ist es, Produkte möglichst lange zu nutzen. In Großbritannien gibt es bereits viele Händler, die den Black Friday boykottieren und dem massenhaften Verramschen von Ware entgegentreten. Wenn es der deutsche Handel mit Klimaschutz, Ressourcenschonung und Abfallvermeidung ernst meint, dann müssen der Black Friday und die Cyber Week ein Ende haben“, sagt Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.
Ein Großteil des Umsatzes am Black Friday und der Cyber Week entfällt auf Bestellungen über Online-Handelsplätze wie Amazon, Ebay, Wish oder Joom. Hier warnt die DUH vor illegal importierten Produkten. Gefälschte Elektronikartikel, gepanschte Kosmetika, mit Schadstoffen belastetes Kinderspielzeug und nicht gesetzeskonforme Autoteile gefährden Umwelt und Gesundheit.
„Insbesondere am Black Friday und Cyber Monday werden über Online-Verkaufsplattformen viele illegale Importprodukte angeboten. Online-Marktplätze dürfen jedoch nicht länger das Einfallstor für unsichere, gefälschte und umweltschädliche Produkte sein. Die neue Ampel-Koalition muss dafür sorgen, dass Online-Plattformen für illegal angebotene Produkte haften. Denn die Anbieter sitzen oft im Ausland und sind für Schadensersatzansprüche nicht greifbar. Hierzu müssen Online-Marktplätze und Fulfillment-Dienstleister rechtlich als Vertreiber oder Importeur definiert werden. Außerdem müssen die Online-Plattformen ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen und die Einhaltung von Hersteller-, Händler- und Rücknahmepflichten überprüfen. Bei Produkten, die der erweiterten Herstellerverantwortung unterliegen, wie Elektrogeräte, Batterien und Verpackungen, ist die Anzeige der Registrierungsnummer des Herstellers notwendig. Nur so können Verbraucherinnen und Verbraucher sicher sein, dass sie legale und sichere Produkte kaufen“, so Philipp Sommer, Stellvertretender Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft der DUH.
Auf Online-Marktplätzen angebotene Batterien, Elektrogeräte und Verpackungen erfüllen häufig nicht die gesetzlichen Vorgaben zur Rücknahme, Registrierung und Entsorgung. Dadurch umgehen Verkäuferinnen und Verkäufer Gebühren für bestehende Sammel- und Entsorgungssysteme, verursachen finanziellen Schaden bei ordnungsgemäß arbeitenden Unternehmen und gefährden die Finanzierung einer umweltgerechten Entsorgung.
Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe
Black Friday – BUND fordert Wirtschaftsmodell ohne Wachstum
Der Black Friday ist ein ganz schwarzer Tag für die Umwelt. Die mit ihm verbundenen Konsum- und Kaufanreize sind angesichts der Klimakrise und des massiven Artensterbens völlig aus der Zeit gefallen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert deshalb von der neuen Bundesregierung zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln, wie der Umbau hin zu einer ökologisch und sozial gerechten Wirtschaft gelingen kann. Ein Wirtschaftsmodell der Zukunft muss deutlich weniger Ressourcen, Energie und Flächen verbrauchen.
Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin: „Die Erfolge in der Naturschutz- und Umweltpolitik werden seit Jahrzehnten systematisch durch eine Wirtschaftspolitik gebremst, die sich am Wachstum ausrichtet. Auf einem endlichen Planeten kann es kein unendliches Wachstum geben. Gleichzeitig ist es unrealistisch, das Wirtschaftswachstum unabhängig vom Verbrauch von Ressourcen, Energie und Flächen zu machen. Deshalb ist Politik in der Pflicht, Strategien zu entwickeln, wie das Wirtschaftssystem wachstumsunabhängig ausgestaltet werden kann.“
Der BUND setzt sich für eine grundlegende Änderung des Wirtschaftsmodells ein. Denn trotz Wirtschaftswachstums nimmt die Ungleichheit zu. Unternehmen bauen tausende Arbeitsplätze ab. Als Elemente eines neuen Wirtschaftsmodells fordert der BUND sowohl absolute Grenzen für den Ressourcenverbrauch als auch eine Umverteilungspolitik.
Pressemitteilung BUND