Deutsche Umwelthilfe will dieses Jahr den Goldenen Geier für das absurdeste Geländewagen-Modell vergeben – Produktion der größenwahnsinnigsten Geländewagen muss eingestellt werden – Ab sofort stehen fünf Geländewagen von Audi, BMW, Land Rover, VW und Daimler zur Wahl unter www.duh.de/goldenergeier
Dazu Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Die angebotenen Modelle der Hersteller werden immer schwerer, länger und höher – wir brauchen aber leichte und effiziente Fahrzeuge. Mit Rückenwind durch die Große Koalition produzieren die Hersteller munter weiter immer unsinnigere panzerartige Ungetüme, durch deren Verkauf besonders hohe Gewinne auf Kosten des Klimas und damit der Menschen erzielt werden. Die deutsche Autobranche bedient ökonomisch wie klimapolitisch mit ihrer Modellpolitik den falschen Trend. Wenn sie nicht grundlegend umsteuert, wird sie den Wettbewerb für zukunftsfähige Mobilität verlieren.“
Einer der nominierten Geländewagen, der VW Amarok Aventura, ist 5,25 Meter lang und 2,24 Meter breit – er passt damit nicht in eine normale Parklücke. Ein Mercedes GLS 63 AMG muss mit einer Länge von 5,21 Metern und einer Breite von 2,16 Metern seine Räder einklappen, um in eine normale Auto-Waschstraße einfahren zu können. Drei nominierte Fahrzeuge sind über 1,80 Meter hoch und damit größer als 75 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland. Das höchstmotorisierte Modell verzeichnet unglaubliche 634 PS. Gleich mehrere SUV-Kolosse in der Auswahl wiegen mehr als 2,6 Tonnen. Das entspricht dem Durchschnittsgewicht von mehr als 30 erwachsenen Männern. Der nominierte Plug-in-Hybrid Q7 von Audi emittiert im Realbetrieb auf der Straße 302 g CO2/km. Das ist mehr als das Dreifache des geltenden EU-Flottengrenzwerts von 95 g CO2/km. Die staatliche Förderung durch eine Kaufprämie wurde indes gerade auf 3.750 Euro für dieses Plug-in-Hybrid-Modell verdoppelt.
Jeder zur Wahl stehende Geländewagen zeigt für sich die Absurdität des Trends zu immer größeren, schwereren und höher motorisierten Pkw auf. Mit dem Goldenen Geier können Bürgerinnen und Bürger die Hersteller zur Kursänderung auffordern. Aus über 400 Nominierungen haben es folgende fünf Geländewagen in die Endrunde geschafft:
• Audi Q7 55 TFSI e quattro: Mehr als 5,06 Meter langer, 2,21 Meter breiter, 2,53 Tonnen schwerer Plug-in-Hybrid, 340 PS, 12,7 Liter Benzin/100km und 302g CO2/km auf der Straße gemessen.
• BMW X7 M50i: 5,15 Meter lang, 2,55 Tonnen schwer, 530 PS mit 15 Liter Benzin/100km, und 357g CO2/km auf der Straße gemessen.
• Range Rover Sport SVR: 4,88 Meter lang, über 2,22 Meter breit, 2,6 Tonnen schwer, 575 PS, mit 16,4 Liter Benzin/100 km und 390g CO2/km auf der Straße gemessen.
• VW Amarok Aventura: 5,25 Meter lang, mehr als 2,24 Meter breit, 2,3 Tonnen schwer, 258 PS, 10,4 Liter Diesel /100km oder 276g CO2/km auf der Straße gemessen.
• Mercedes GLS 36 AMG: 5,21 Meter lang, 2,16 Meter breit, 2,6 Tonnen schwer, 634 PS, schon das (geringer motorisierte) Vorgängermodell verbraucht 19,3 Liter/100km und emittiert damit 459,3g CO2/km auf der Straße gemessen.
Das Auto mit den meisten Stimmen wird im August mit dem Goldenen Geier ausgezeichnet, verliehen am Hauptsitz des entsprechenden Unternehmens in Deutschland im Rahmen eines Pressetermins.
Abstimmung zur Wahl des „Goldenen Geiers“: www.duh.de/goldenergeier
Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe