Heute, am 3. November, gaben Dagmar Berghoff, der NABU Hamburg und die Stiftung Globetrotter Ausrüstung die Gewinner des Hanse-Umweltpreises 2018 für Natur- und Klimaschutz bekannt. Insgesamt 24 Projekte wurden für den Wettbewerb eingereicht.
„Das Niveau der Bewerbungen war wieder sehr hoch“, stellt Schirmherrin Dagmar Berghoff fest. „Auffällig war, dass in diesem Jahr viele Projekte eingereicht wurden, die sich mit unserem Plastikkonsum und seinen Folgen beschäftigen. Dieses Thema wird für die Hamburgerinnen und Hamburger offensichtlich immer wichtiger.“
Die diesjährigen Gewinner sind: Die Stadtteilschule Horn (1. Preis), das Lastenfahrrad-Projekt „Klara“ des ADFC Hamburg (2. Platz) und die Familie Heinrichkowski aus Wandsbek (3. Platz).
Der Hanse-Umweltpreis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert und wird von der Stiftung Globetrotter Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Der Gewinner erhält 3.000 Euro sowie die Bronzeskulptur eines auffliegenden Storches, die der Künstler Axel Richter gestaltet hat. Der 2. Platz ist mit 2.000 Euro dotiert, der 3. Platz mit 1.000 Euro.
Den ersten Preis erhält in diesem Jahr die Stadtteilschule Horn. Die Schule überzeugte die Jury mit einem ausgefeilten Klimaschutzplan, der einerseits für das Thema sensibilisiert und andererseits aktiv den CO2-Verbrauch der Schule senkt. Dafür werden Schüler, Eltern, Lehrkräfte sowie das gesamte schulische Personal in den Klimaschutzplan eingebunden und eine Vielzahl von großen und kleinen Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehört z.B. die Einführung des ersten Pfandsystems (Horn2Go‐Cup) in einer Hamburger Schule überhaupt, Umstellung auf recycelte und damit klimafreundliche Büromaterialien, Klimahinweissticker im Schulgebäude, Verbesserung der Mülltrennung, Anpflanzung von Obstbäumen, ein Fahrradprojekt und vieles mehr. Themen rund um den Klimaschutz sind darüber hinaus fest im Lehrplan der Stadtteilschule verankert und werden durch eine neu geschaffene kleine Klima- und Umweltschutzbibliothek mit Materialien für den Unterricht gefördert. „Die Stadtteilschule setzt sich auf vielen verschiedenen Ebenen für den Klimaschutz ein“, erklärt Tobias Hinsch, Geschäftsführer des NABU Hamburg die Entscheidung der Jury. „Die Schülerinnen und Schüler werden gemeinsam aktiv, entwickeln neue Ideen und begeistern auch ihr Umfeld für das Thema. Das hat uns sehr beeindruckt und ist wirklich preiswürdig.“
Den 2. Platz belegt der ADFC Hamburg. Der Verein hatte sich bereits zum zweimal mit seinem Lastenfahrrad-Projekt für den Hanse-Umweltpreis beworben, bisher immer erfolglos. Doch in diesem Jahr überzeugte der ADFC durch die tolle Fortentwicklung, die das Projekt in den letzten drei Jahren genommen hat. „Klara – das kostenlose Lastenrad“ wurde 2015 vom ADFC ins Leben gerufen und steht allen Hamburgern kostenlos zur Verfügung. Das Rad meistert Einkäufe, Umzüge, Ausflüge und versorgt Sportler beim Wettkampf. Der Verein will so veranschaulichen, dass das Fahrrad in Städten das effizienteste und umweltfreundlichste Transport- und Verkehrsmittel ist. Die Resonanz ist groß: Klara ist fast täglich ausgebucht und erfreut sich großer Beliebtheit bei Nutzern. Mittlerweile ist ein zweites Lastenrad auf klara.bike gestartet, ein weiteres kommt im Herbst 2018. Durch ein Crowdfunding, betrieben durch eine Gruppe in Lokstedt wird das Angebot zusätzlich um vier weitere kostenlose !
Lastenräder erweitert. „In Zeiten von Dieselskandal und erhöhten Stickoxid-Werten in Hamburg zeigt der ADFC mit dem Lastenfahrrad Klara eine tolle Alternative zum Auto“, sagt Thomas Lipke, Vorsitzender der Stiftung Globetrotter Ausrüstung. „Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen auf das klimafreundliche Fahrrad umsteigen, zumindest bei kurzen Strecken.“
Mit dem 3. Platz wurde die private Initiative der Familie Heinrichkowski aus Wandsbek geehrt. Sie kaufte im Jahr 2000 ein 450 qm großes Grundstück mit Innenhof, altem Haus, einer ehemaligen Autowerkstatt und Garage. Bei der Sanierung setzte sich die Familie ein Ziel: Es sollten naturnahe Grünflächen zur Kühlung und CO2-Neutralisierung geschaffen werden. Als Heizung baute sie ein Gasbrennwertkessel mit thermischer Solarunterstützung ein. Eine Dämmung des Dachs mit Zellulose und eine Wanddämmung mit Holzfaserplatten mit Lärchenholzschalung ergänzten die Maßnahme. Im letzten Jahr wurde noch eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher auf der Halle installiert. Nacheinander wurden alle Flachdächer, bzw. die zum Flachdach umgebauten Dächer zu Gründächern. Ergänzend zu den technischen Maßnahmen durfte auch die Natur auf dem Grundstück Einzug halten. Der steinige Innenhof wurde mit eigenem Kompost vorbereitet und mit Rankpflanzen, naturnahen Stauden, Obstbäumen, Beerensträuchern, Wildrosenhecke und Esskastanie bepflanzt. Vogelnistkästen, Insektenhotels und Blumenkästen mit insektenfreundlichen Pflanzen und Stockrosen an der Straßenfront ergänzen das Naturangebot und machen das Grundstück der Familie Heinrichkowski zu einer Oase inmitten der Stadt.
Pressemitteilung NABU Hamburg