Seit rund einem Jahr werden die großen Hauptverkehrsachsen Wandsbeks – Magistralen genannt – intensiv unter die Lupe genommen. Alle Aspekte der Stadtplanung stehen dabei in einer gutachterlichen Untersuchung im Fokus: Wo und wie kann die Lebensqualität rund um diese Straßen verbessert werden? Kann man den Verkehr anders organisieren? Gibt es Nachverdichtungspotentiale? Wo kann es grüner werden?
Die ersten Ideen und Vorschläge der Planerinnen und Planer sollten ursprünglich bei sog. Regionalkonferenzen intensiv mit den Anwohnerinnen und Anwohnern diskutiert werden. Pandemiebedingt wird es nun eine digitale Regionalkonferenz geben. Diese findet statt am Montag, dem 14. Dezember von 18 bis 20 Uhr.
Die Beiträge der Planerinnen und Planer werden ins Internet gestreamt und können unter dem Link https://beteiligung.hamburg/magistralen-wandsbek/#/projectinfo aufgerufen werden. Über eine Chat-Funktion können die Zuschauerinnen und Zuschauer sich beteiligen und Fragen stellen.
Baudezernent Arne Klein: „Wir haben in einem ersten Schritt des Verfahrens sechs Wochen die Vorschläge, Ideen und Kritikpunkte der Bevölkerung in einer online-Beteiligung eingeholt. Es kamen vergleichbar zu anderen Beteiligungsverfahren unglaublich viele Anregungen. Die Planenden haben diese aufgenommen, fachlich bewertet und in ihre eigenen Ideen und Vorschläge eingearbeitet“.
Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff: „Für uns ist es nun wichtig, wiederum die Meinungen der Anwohnerinnen und Anwohner zu den Vorschlägen der Planerinnen und Planer zu hören. Die Fachleute sind zwar auch Experten, aber die wahren Experten sind die Menschen, die vor Ort leben und mitunter die Situation lebenslang kennen. Diese Erfahrungen möchten wir auch jetzt wieder nutzen und bitten daher um rege Beteiligung bei der digitalen Version der Regionalkonferenzen“.
Hintergrundinformationen
Vor genau 100 Jahren hat der damalige Oberbaudirektor und Stadtplaner Fritz Schumacher sich darüber Gedanken gemacht, wie die Stadt Hamburg sich zum Umland hin entwickeln könnte. Große Ausfallstraßen – die „Magistralen“– sollten den Verkehr stadtein- und stadtauswärts aufnehmen. Für Jahrzehnte haben in einer autogerechten Stadt diese Magistralen ihre Pflicht als Hauptverkehrsachsen erfüllt.
Beim Internationalem Bauforum im August 2019 wurden alle Hamburger Magistralen von internationalen Planerinnen und Planern untersucht und Ideen für die Weiterentwicklung gesammelt. Auf Basis dieser Überlegungen werden die Wandsbeker Magistralen einer Detailuntersuchung unterzogen.
Mit der Untersuchung beauftragt wurden die Hamburger Firmen
- ppp Architekten und Stadtplaner GmbH
- arbos Freiraumplanung GmbH
- ARGUS Stadt und Verkehr –Rothfuchs | Buch | Partnerschaft mbB
- Politik- und Unternehmensberatung Markus Birzer (Beteiligung und Moderation)
Pressemitteilung Bezirksamt Wandsbek
WUZ-Info: Im Bezirk Wandsbek geht es um die Hauptverkehrsachsen: Bramfelder/Saseler/Bergstedter Chaussee und um die Wandsbeker Zollstraße bis Meiendorfer Straße. Inhaltlich geht es nicht nur um die Bebauung der Straßenseiten, sondern auch um Grünachsen, Fahrrad- und Gehwege und vieles mehr.