Gemeinsame Erklärung von 18 Hamburger Verbänden und Initiativen für den dauerhaften Erhalt des einzigartigen Naturwaldes an der Alten Süderelbe
Zum Beginn der Hamburger Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und GRÜNEN fordert ein breites Bündnis aus 18 Hamburger Umweltverbänden und Initiativen den dauerhaften Erhalt des Vollhöfner Waldes, der im Falle der geplanten Hafenerweiterung Altenwerder West für Logistikflächen weichen müsste. Unterzeichner*innen des Aufrufs sind: anna elbe – Weitblick für Hamburg / Apfelbaum sucht Wurzelraum / BOTANISCHER VEREIN zu Hamburg e.V. / BUND Hamburg / EXTINCTION REBELLION Hamburg / FRIDAYS FOR FUTURE Hamburg / GÖP – Gesellschaft für ökologische Planung e.V. / GREENPEACE Hamburg / HET – Hamburger Energietisch / IAS – Interessengemeinschaft Alte Süderelbe e.V. / Klimaschutzinitiative Vollhöfner Wald / NABU Hamburg / Ottenser Gestalten / ROBIN WOOD / Verein Schlickfall / SDW – Schutzgemeinschaft Deutscher Wald / Versammlung der Stadtteile / Waldretter.
In der gemeinsamen Erklärung sprechen sich die Unterstützer*innen dafür aus, die langfristige Sicherung des Vollhöfner Waldes im künftigen Koalitionsvertrag festzuhalten und während der nächsten Legislatur umzusetzen. Mit dem Erhalt des wertvollen Naturwaldes an der Alten Süderelbe, der sich seit mehr als 50 Jahren völlig dynamisch und ungestört entwickelt hat, könnte Hamburg verantwortungsvolles Handeln für mehr Klima- und Artenschutz unter Beweis stellen und so auch über die Landesgrenze hinaus ein sichtbares Zeichen setzen.
Im Wortlaut fordern das Bündnis:
“Jetzt ist die Zeit, richtungsweisende Entscheidungen für uns und kommende Generationen zu treffen: Als breites Bündnis aus Hamburger Verbänden und Initiativen fordern wir die Hamburger Regierungsparteien auf, den Vollhöfner Wald dauerhaft zu erhalten. Nach der Bürgerschaftswahl 2020 muss dieses Ziel in den Koalitionsvertrag aufgenommen und in der kommenden Legislatur umgesetzt werden.”
1. Konkret gilt es im ersten Schritt, die Hafenplanungsverordnung Altenwerder West aufzuheben und die Flächen des Vollhöfner Waldes weder für eine Hafennutzung noch für eine Hafenerweiterung vorzuhalten. Der Vollhöfner Wald muss langfristig als Schutzgebiet gesichert werden.
2. Seine ungestörte Entwicklung macht den Vollhöfner Wald zum einzigartigen Naturschatz und prädestiniert ihn als Raum für Umweltbildung und Forschung. Seit mehr als 50 Jahren wächst der Wald völlig natürlich ohne menschliche Eingriffe – keine zehn Kilometer vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt. Inmitten der Millionenstadt findet sich unberührte Wildnis, vergleichbar mit einem Nationalpark im Mini-Format.
Hamburgs Chance: Es ist Zeit, dass Natur nicht mehr als verhandelbares Gut betrachtet wird. Natur kann und muss Vorrang haben dürfen, auch in einer Millionenstadt, auch im Hamburger Hafen. Die Stadt hat die Chance, ein Zeichen zu setzen und den Wert intakter Ökosysteme im Kampf gegen das Artensterben und die Folgen des Klimawandels zu unterstreichen. So entsteht ein Bild von Hamburg als die Stadt mit einem intakten, natürlichen, dynamischen Wald. Die Stadt, mit einem „Mini-Nationalpark“. Die Stadt, die Natur gewähren lässt. Die Stadt, die Natur als schützenswertes Gut betrachtet. Die Stadt, in der Völli bleibt.
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Mehr Infos unter www.NABU-Hamburg.de/zukunft-vollhoefnerwald
Pressemitteilung NABU HH