Dioxinfund im Naturschutzgebiet Boberger Niederung

Umfangreicher Bodenaustausch startet im Sommer 2025
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) beginnt im Sommer 2025 mit der Sanierung des Dioxinvorkommens in der Boberger Niederung. Der belastete Boden wird vollständig abgetragen und entsorgt und durch unbelasteten Boden ersetzt. Die gesamte Maßnahme wird etwa zwei Jahre dauern. Danach kann das Gebiet wieder uneingeschränkt genutzt werden.

 

Bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Donnerstag, 7. November 2024, wurden der Nachbarschaft und allen Interessierten der aktuelle Stand und die weitere Planung der Sanierung des Dioxinvorkommens in der Boberger Niederung vorgestellt und Fragen dazu beantwortet.

Zur Vorbereitung für den Bodenaustausch wurden Ende 2023 in dem abgesperrten Gebiet auf einer Fläche von 1,6 Hektar die Bäume gefällt. Der überwiegende Teil der Bäume konnte ohne Kontakt mit dem dioxinbelasteten Boden bei 1,50 Meter Höhe gefällt werden. So konnten die Entsorgungskosten minimiert werden. Einzelne Baumstämme, die nicht mit Schadstoffen belastet sind, werden zwischengelagert. Nach der Sanierung werden sie wieder auf der Fläche abgelegt, da Alt- und Totholz ein wichtiger Lebensraum für Insekten und andere Tiere ist.

Nachdem bereits vorab 100 Fledermauskästen und 100 Vogelkästen als Ausweichquartiere für die gefällten Bäume aufgehängt worden waren, wurde in Abstimmung mit dem Naturschutz zwischenzeitlich auch ein Amphibienzaun errichtet, wodurch die Amphibien bereits jetzt an dem Einwandern in das Sanierungsgebiet gehindert werden. Mit der Errichtung des Amphibienzaunes konnten die sanierungsvorbereitenden Arbeiten abgeschlossen werden.

Europaweite Ausschreibung/Hohe Sicherheitsanforderungen

Aktuell wird die europaweite Ausschreibung des geplanten Bodenaustausches vorbereitet, nachdem die Genehmigung für die Baumaßnahme im September 2024 erteilt wurde. Die Bodensanierung erfolgt ab 2025 von westlicher und östlicher Seite des Sanierungsgebietes. Der kontaminierte belastete Boden wird im Westen über den Parkplatz am Walter-Hammer-Weg abgefahren, der unbelastete saubere Boden wird im Osten des Sanierungsgebietes antransportiert. Die Transporte der belasteten und unbelasteten Böden erfolgen nach und von Norden über die Straßen An der Kreisbahn und An der Steinbek.

Der belastete Boden wird gefahrlos in abgedeckten LKW transportiert. Ein sogenannter „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator“ wird die Bodensanierung begleiten. Zur Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Belange wird eine ökologischen Baubegleitung eingesetzt. Die Bodensanierung wird etwa zwei Jahre dauern. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten kann das Gebiet wieder uneingeschränkt zur Naherholung genutzt werden.

Hintergrund

2018 hatte die BUKEA im nördlichen Bereich des Naturschutzgebietes Boberger Niederung bei Hintergrund-Messungen zufällig deutlich erhöhte Dioxinwerte im Erdreich festgestellt. Eine sofortige Absperrung des Geländes und umfangreiche Erkundungs- und Untersuchungsmaßnahmen folgten. Nach intensiver Prüfung verschiedener Sanierungsansätze fiel die Entscheidung schließlich auf den vollständigen Austausch der dioxinbelasteten Böden. Die Ursache der Verschmutzung wird in illegalem Industrieabfall, der zusammen mit Boden- und Bauschutt in den 1960er-Jahren abgekippt wurde, vermutet.

Weitere Informationen und Aktualisierungen: https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bukea/themen/boden-und-geologie/altlasten/untersuchungen-boberg

Pressemitteilung Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)

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