Dioxinfund im Naturschutzgebiet Boberger Niederung

Sanierung macht Gebiet wieder uneingeschränkt nutzbar
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) beginnt mit den Vorbereitungen zur Sanierung eines Dioxinvorkommens, das 2018 im Naturschutzgebiet Boberger Niederung entdeckt worden ist. Der für Mitte 2024 geplante Bodenaustausch soll die Fläche in Zukunft wieder uneingeschränkt nutzbar machen. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten werden keine weiteren Maßnahmen nötig sein. Die Vorbereitungen dafür haben diese Woche mit Baumfällungen und Schredderarbeiten begonnen.

 

Zu den sanierungsvorbereitenden Arbeiten gehört die Fällung der Bäume in dem aktuell abgesperrten Gebiet auf einer Fläche von 1,6 Hektar. Die Rodung der Stubben erfolgt erst im Zuge des Bodenaustauschs. Die dann geschredderten Baumstämme, Äste und Tothölzer werden in Containern abtransportiert. Die Durchführung dieser Arbeiten erfolgt mit einer klaren Unterscheidung zwischen unbelasteten und belasteten Flächen, wodurch Verschleppung und Freisetzung von belastetem Material verhindert werden. Ein Sicherheitsbeauftragter sowie ein sogenannter „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator“ begleiten diesen Prozess. Die Fällarbeiten müssen gemäß naturschutzrechtlicher Genehmigung bis Ende Oktober abgeschlossen sein, damit Fledermäuse vor Beginn der Überwinterung eventuelle Baumquartiere noch verlassen können. Um den Tieren rechtzeitig Ausweichquartiere zur Verfügung zu stellen, wurden bereits 100 Fledermauskästen aufgehängt.

Neben den Baumfällungen auf dem dioxinbelasteten Gebiet sind für die Einrichtung der Baustelle sowie einer Baustraße, die von Lkw und Sattelschlepper befahren werden kann, weitere einzelne Baumfällungen und Rückschneidungen des Bewuchses nötig (im Bereich der Straßen „Unterberg“ und „An der Kreisbahn“). Aufgrund der geringen Straßenbreite des „Unterbergs“ muss zum Abfahren des geschredderten Holzes ein Halteverbot in der Zeit von Mitte September 2023 bis voraussichtlich Ende Februar 2024, von Montag bis Freitag, 7:00 bis 17:00 Uhr eingerichtet werden (ab Wendehammer bis Einmündung Straße „Weidemoor“). Eine weitere Einschränkung betrifft die Veloroute 8. Aus Sicherheitsgründen muss diese an der Bahntrasse ab dem westlichen Bahnübergang „Walter-Hammer-Weg“ bis zum östlichen Bahnübergang „Unterberg“ von Montag bis Freitag gesperrt und über „An der Kreisbahn“ und „Unterberg“ umgeleitet werden. Eine entsprechende Beschilderung wird eingerichtet.

Diese Vorbereitungen ermöglichen den Bodenaushub und -austausch Mitte 2024, durch den die Kontaminierung behoben und das Gebiet wieder uneingeschränkt nutzbar wird.

Hintergrund

2018 hatte die BUKEA im nördlichen Bereich des Naturschutzgebietes Boberger Niederung bei Hintergrund-Messungen zufällig deutlich erhöhte Dioxinwerte im Erdreich festgestellt. Eine sofortige Absperrung des Geländes und umfangreiche Erkundungs- und Untersuchungsmaßnahmen folgten. Nach intensiver Prüfung verschiedener Sanierungsansätze fiel die Entscheidung schließlich auf den vollständigen Austausch der dioxinbelasteten Böden. Die Ursache der Verschmutzung wird in illegalem Industrieabfall, der zusammen mit Boden- und Bauschutt in den 1960er Jahren abgekippt wurde, vermutet.

Weitere Informationen und Aktualisierungen finden Sie unter www.hamburg.de/untersuchungen-boberg/.

Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft

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