DUH fordert sofortigen Ausstieg aus allen Agrokraftstoffen

Jahre lang war Palmöl ein Hauptbestandteil von deutschen Agrokraftstoffen. Etwa die Hälfte des hierzulande verbrauchten Palmöls wurde verbrannt. Seit 1. Januar 2023 wird Palmöldiesel nun nicht mehr gefördert. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bewertet den Förderstopp als längst überfällig und fordert das sofortige Aus für sämtliche Agrokraftstoffe.

 

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Palmöldiesel ist etwa dreimal klimaschädlicher als fossiler Sprit. Für den Anbau von Palmöl werden riesige Flächen Regenwald zerstört, mit fatalen Folgen für Biodiversität und Klima. Seit Jahresbeginn gibt es für diesen Wahnsinn nun keine staatliche Förderung mehr – ein längst überfälliger Schritt. Aber solange die Ampelregierung nicht vollständig aus Agrokraftstoffen aussteigt, leiden Klima und Natur weiter. Auch Soja, Raps und Getreide gehören nicht in den Tank! Fakt ist: Riesige Flächen für den Anbau von Agrosprit zu verbrauchen, heizt die Klimakrise und das Artensterben immer weiter an.“

Angesichts der akuten Klima- und Ernährungskrise muss der Ausstieg aus Agrokraftstoffen umgehend erfolgen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir schlagen mit einem Stopp der staatlichen Förderung bis 2030 einen Kompromiss vor, der dem blockierenden Verkehrsminister Volker Wissing bereits weit entgegenkommt.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Statt endlich echte Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen, hält der Verkehrsminister lieber an Scheinlösungen wie Agrosprit fest. Das dient nicht dem Klima, sondern nur der Agrokraftstoffindustrie und den Ölkonzernen, die sich damit ihre Treibhausgasemissionen schönrechnen können. Weder Agrosprit noch andere sogenannte ‚alternative‘ Kraftstoffe machen Verbrenner-Autos klimafreundlich. Wir fordern Herrn Wissing auf, diese Tatsache endlich anzuerkennen und den überfälligen Ausstieg aus Agrosprit nicht länger zu blockieren. Seine Energie sollte Herr Wissing lieber in wirksame Klimaschutz-Maßnahmen investieren und endlich die Mobilitätswende anstoßen.“

Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe

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