Krüger: Vom Tag der Resignation zum Tag der Aktion / Natur- und Klimakrise entschlossen entgegentreten
Am 2. Mai – zwei Tage früher als im vergangenen Jahr – hat Deutschland den Erdüberlastungstag („Earth Overshoot Day“) erreicht. An diesem Tag wurden hierzulande rechnerisch so viele Ressourcen verbraucht, wie für das ganze Jahr zur Verfügung gestanden hätten. Auch im internationalen Vergleich lebt Deutschland über seinen Verhältnissen. So ist der globale Erdüberlastungstag „erst“ am 25. Juli erreicht.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: “Wieder einmal führt der heutige Tag auf erschreckende Weise vor Augen, wie schnell wir unsere begrenzten Ressourcen erschöpfen. Zwar sind die Folgen der Klimakrise und der dramatische Verlust unserer Arten und Ökosysteme längst unübersehbar. Doch immer noch mangelt es an Mut und Entschlossenheit, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um unsere natürliche Lebensgrundlage zu schützen. Ein Grund mehr, den Earth Overshoot Day nicht zu einem Tag der Resignation, sondern der Aktion zu machen. Es liegt an uns allen, jetzt zu handeln, um eine lebenswerte Zukunft für zu sichern.”
Weniger Fleisch oder der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel können dabei helfen, den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Wichtig ist laut NABU jedoch auch, Schritt für Schritt in geschlossenen Stoffkreisläufen zu denken – etwa durch langlebigere und reparierbare Produkte oder die Wiederverwendung, Umnutzung und das Recycling am Ende der Nutzungskette. Zudem dürfen wertvolle Rohstoffe erst am Ende ihrer Lebenszeit für Energiezwecke verbrannt werden.
Ein Weniger an fossilen Energieträgern darf zudem nicht durch ein Mehr an Biomasse kompensiert werden, erklärt Michaela Kruse, Referentin für Bioenergie: “Ob Rapsöl im Tank, Waldholz im Kraftwerk oder Mais für Plastik – sogenannte Biomasse frisst riesige Flächen, zerstört Ökosysteme und schadet dem Klima. Hier müssen jetzt die Weichen gestellt werden, weitere Fehlentwicklungen zu verhindern. Kluge erneuerbare Alternativen und Einsparung von Energie und Ressourcen sind die Zukunft – kein Weiter-so der Verschwendung in neuer Verkleidung.”
Die Übernutzung der Natur braucht auch eine europäische Antwort. Natur- und Klimakrise müssen in den nächsten fünf Jahren auch auf dieser Ebene im Fokus stehen. Mit seinen Forderungen zur Europawahl am 9. Juni macht der NABU darauf aufmerksam, warum die Weichen für Natur- und Klimaschutz auch im Wahllokal gestellt werden müssen: Am 9. Juni Natur und Klima wählen! Europawahl beim NABU: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/gesellschaft-und-politik/europa/wahl2024/Europawahl2024.html
Pressemitteilung NABU