Siegerin der Zero Waste Challenge der NAJU Hamburg verbrauchte gerade mal 15 g Plastikmüll / Weitermachen: Coastal Cleanup Camp vom 20.-22.9. beschäftigt sich mit Plastikmüll im Meer
Gemeinsam mit 80 Teilnehmenden hat die NAJU Hamburg den August genutzt, um vier Wochen lang so plastikfrei wie möglich zu leben und einzukaufen. Von der vierköpfigen Familie, über die Studenten-WG bis hin zum Ein-Personen-Haushalt – die Teilnehmenden waren in vielen verschiedenen Lebensaltern und -situationen. Sogar eine Kita-Gruppe mit zwölf Kindern hat an der Challenge teilgenommen.
Durchschnittlich hat jede/r Teilnehmende 340 g Plastikmüll in den vier Wochen der Challenge verbraucht. In einem Jahr kämen so knapp über 4 kg pro Person zusammen. Die Gewinnerin der Challenge kam insgesamt auf lediglich 15 g Plastikmüll. Ein anderer Teilnehmer hatte mit 7 Teilen, die geringste Anzahl an Plastikmüllteilchen. Größtenteils plastikfrei zu leben ist also sehr wohl möglich! Allen Teilnehmenden, die bis zum Ende durchgehalten haben, winkt nun ein toller Preis, der auch bei der weiteren Vermeidung von Plastik im Alltag helfen soll.
„Danke für diese tolle Challenge“, schreibt Teilnehmerin Doreen am Ende der vier Wochen. „Das hat echt Spaß gemacht und einem richtig die Augen geöffnet. Ich bin weiterhin (größtenteils) ohne Plastik unterwegs!“
Zum Vergleich: Im Durchschnitt produziert jeder Deutsche 37 kg Plastikmüll aus Verpackungen im Jahr. Von diesen Plastikabfällen werden laut einer Studie des Magazins Die Zeit nur 42 % recycelt, der Rest wird größtenteils verbrannt, deponiert oder landet in der Natur. Die Verwendung von Plastik als Verpackungsmaterial stellt also nicht nur eine enorme Ressourcenverschwendung dar, sondern gefährdet auch unser gesamtes Ökosystem.
Dennoch gibt es beim plastikfreien Leben noch viele unterschiedliche Herausforderungen. Ob es der Schokoladenheißhunger unterwegs ist, das spontane Picknick im Park mit Freunden oder die Frage, ob regionale Milch aus dem Tetrapack nicht vielleicht doch umweltfreundlicher ist, als die aus der Glasflasche. Das Einkaufsverhalten muss gut organisiert sein, bzw. es muss mehr Zeit zum Selbermachen aufgebracht werden, da es für einige Produkte häufig (noch) keine plastikfreien Alternativen gibt. Das Ergebnis lohnt sich aber und es macht kreativ.
Während der Challenge wurden von den Teilnehmer/innen viele Tipps gesammelt. Vom Behälter für spontane Einkäufe oder Snacks unterwegs, über upgecycelte Kaffeefilter oder selbstgemachtem Frischkäse bis hin zu Alternativen für Deos sind viele verschiedene Ideen zusammengekommen. Diese werden auch weiterhin unter www.naju-hamburg.de/ergebnisse verfügbar sein.
Für manche Produkte gibt es jedoch (noch) keine guten Lösungen. „Beim plastikfreien Leben geht es vor allem darum, sich immer wieder zu hinterfragen und einfach mal anzufangen“, sagt die stellv. Landesjugendsprecherin der NAJU Hamburg und Initiatorin der Challenge, Lisa Bieber. Doch fraglich bleibt, ob Verbraucher alleine dieses Problem lösen können. Auch die Politik ist in der Pflicht, die Plastikflut endlich zu stoppen und insbesondere für Einwegplastik Alternativen zu finden und zu fördern.
Plastikmüll im Meer – Thema beim Coastal Cleanup Camp der NAJU
Wem es nicht reicht einfach nur Plastik zu vermeiden, sondern sich auch aktiv am Umweltschutz beteiligen möchte und zwischen 16 und 27 Jahren alt ist, der kann sich noch bis zum 12.9. für das Coastal Cleanup Camp der NAJU Hamburg anmelden. Dort dreht sich ein ganzes Wochenende, vom 20.-22.9., an der Elbe alles ums Thema Gewässerschutz und Plastikvermeidung. Höhepunkt der Veranstaltung ist eine große Müllsammelaktion in verschiedenen Naturschutzgebieten entlang der Elbe. Mehr Infos unter: www.naju-hamburg.de.
Die NAJU ist die Kinder- und Jugendorganisation des NABU. Sie ist mit über 80.000 Mitgliedern der führende Verband in der außerschulischen Umweltbildung sowie im praktischen Naturschutz. In über 1.000 Gruppen vor Ort setzen sich Kinder und Jugendliche bis 27 Jahre für den Natur- und Umweltschutz ein. Weitere Infos und Mitmachangebote bietet www.NAJU.de.
Pressemitteilung NABU HH