Wildschweinfleisch aus fragwürdiger Fallenjagd im Verkauf

Inzwischen ist bekannt geworden, dass das Fleisch der Tiere, die mit den umstrittenen Fallen im Duvenstedter Brook gefangen wurden verkauft wird. Offensichtlich auch beim Wildfleischverkauf in Niendorfer Gehege am 18.11. Das geht aus einem Bericht im Hamburg-Journal des NDR-Fernsehens hervor.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Wildfleischverkauf-im-Niendorfer-Gehege,hamj141354.html
„Das Wild kommt direkt aus dem Duvenstedter Brook“ u.a. auch Wildschwein, wie eine Verkäuferin erklärt.

Dass das Fleisch der gehetzten und verschreckten Tiere in den Verkauf gelangt, geht auch aus einer Kleinen Anfrage der CDU vom Juni hervor (Frage 14) SKA 22-12066 CDU Wildschweinfallen

Guten Appetit: Jede Stresssituation für das Wild bedeutet einen Qualitätsverlust des Wildbrets. Hetzen, lange Treibjagden oder der Fang mit Fallen haben direkten Einfluss auf die Qualität des Fleisches. Ein Tier das Stress hat, schüttet Adrenalin aus, das gelangt ins Blut und führt zum Absinken des Glykogenspiegels und damit auch zum Anstieg des ph-Wertes. Glykogen wird aber im Rahmen des Fleischreifungsprozesses für die Bildung von Milchsäure und die damit verbundene Absenkung des PH-Werts benötigt. Durch den Stress bei der Jagd kommt zu einer Übersäuerung des Fleisches und damit zu einer Minderung der Fleischqualität. Eine stressarme Jagd, z.B. vom Hochsitz aus sorgt für bessere Qualität des Wildbrets, das zarter, saftiger und geschmacklich angenehmer ist. Das ist auch schon durch die Schlachtung z.B. von Schweinen und Rindern bekannt, die unter Stress im Schlachthof getötet werden. Viele Landwirte streben daher eine Weide- oder Hofnahe Schlachtung an. (wuz)


„Einsatz von Wildschweinfallen im Duv. Brook stoppen“

Bezirksamt Wandsbek und Fachbehörde sind in der Verantwortung
Nach der Sitzung des Ausschusses für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz (KUV) am 13. November 2023 sieht die CDU-Fraktion dringenden Handlungsbedarf.

Da aktuell keine akute Gefahr durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) besteht (mehrere Bundesländer haben ihre Schutzmaßnahmen bereits eingestellt), sieht die CDU-Bezirksfraktion keine Grundlage für den weiteren Einsatz von fragwürdigen Sauenfängen oder „Pig Brig Fallen“ im Duvenstedter Brook. Zur Begrenzung der Wildschweinbestände eignen sich vielmehr konventionelle Jagdmethoden und die Legalisierung des Einsatzes von Nachtsichtgeräten bei der Wildschweinjagd.

Insbesondere vor dem Hintergrund des Schutzes anderer Tier- und Pflanzenarten im Duvenstedter Brook, bedarf es einer konsequenten tierschutzgerechten Jagd auf Wildschweine der zuständigen Försterei. Hier ist das Bezirksamt Wandsbek in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass die Fallenjagd auf Wildschweine beendet und nicht wieder eingesetzt wird.

Die CDU-Fraktion sieht sich in ihrer Haltung auch durch die Beiträge des Landesjagdverbandes Hamburg und des NABU während der Ausschusssitzung bestätigt. Die zuständige Fachbehörde BUKEA sagte den geplanten Referentenvortrag im Ausschuss kurzfristig ab und gab entsprechend keine Stellungnahme ab. Ebenso wenig das Bezirksamt Wandsbek, das für die Revierförsterei zuständig ist.

Nun ist dringend eine finale Entscheidung der Verantwortlichen erforderlich, um die Sauenfänge nach der Aussetzung wegen der Brunftzeit nicht wieder aufzunehmen. Auch das Überschreiben von Video- und Bildaufnahmen der Wildschweinfallen, kritisiert die CDU. Dieses passt nicht zur angeblichen wissenschaftlichen Evaluation der Fangmethoden. Solches Bildmaterial muss dem zuständigen Ausschuss zur Verfügung gestellt werden.

Christin Christ und Niclas Heins (beide CDU-Fraktion Wandsbek) erklären gemeinsam: „Wir fordern die Verantwortlichen im Bezirk und der Fachbehörde auf, endlich zu handeln! Stoppen Sie den Einsatz von Wildschweinfallen im Duvenstedter Brook ein für alle Mal!“

Pressemitteilung CDU-Fraktion Wandsbek

Siehe auch: /2023/11/wildschweinjagd-im-brook-thema-im-klimaausschuss/
und: /2023/05/cdu-fordert-stopp-von-wildschweinfallen-im-brook/

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